Von: mk
Bozen – Der Beirat zur Förderung des weiblichen Unternehmertums der Handelskammer Bozen unterstützt die europaweite Initiative Equal Pay Day, um auf die geschlechtsspezifische Lohndifferenz zwischen Mann und Frau aufmerksam zu machen und will Frauen darin bestärken, diese zu überwinden.
In Italien und auch in Südtirol gibt es einen geschlechterbedingten Lohnunterschied. Dieser ist auch auf die unterschiedliche Berufswahl von Männern und Frauen zurückzuführen. Frauen sind öfter in Sektoren beschäftigt, in denen niederere Löhne bezahlt werden, zum Beispiel im Sozial- und Pflegebereich. Zudem nehmen Frauen häufiger Teilzeitstellen in Anspruch oder unterbrechen die Arbeitszeit auf Grund von Mutterschaft oder Pflegearbeit.
Die europaweite Initiative Equal Pay Day wird in Südtirol heuer am 19. April organisiert und will auf diese Lohndifferenz hinweisen. Auch die Handelskammer unterstützt diese Initiative mit eigenen Projekten.
Im Jahr 2011 hat die Handelskammer Bozen den internen Beirat zur Förderung des weiblichen Unternehmertums eingerichtet. „Der Beirat verfolgt im Interesse der lokalen Wirtschaft die Ziele das weibliche Unternehmertum zu fördern, die Gründung von Unternehmen durch Frauen zu forcieren, die Qualifizierung von Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen zu fördern und die Position der Frauen in den Unternehmen zu stärken“, so dessen Vorsitzende Annemarie Kaser.
Die Handelskammer Bozen hat das Projekt „Frau in der Wirtschaft“ gestartet, das Weiterbildung anbietet, interessierten Jungunternehmerinnen erfahrene Unternehmerinnen als Mentorinnen zur Seite stellt, engagierte Unternehmerinnen als Vorbilder sichtbar macht und Frauenvereinigungen in den Wirtschaftsverbänden unterstützt. Zudem werden regelmäßig Porträts von Frauen in der Wirtschaft veröffentlicht, dabei handelt es sich um Interviews mit Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen, um diesen mehr Sichtbarkeit zu geben und um anderen Frauen Mut zu machen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Auf dem Weg zu einer familienfreundlichen Personal- und Unternehmenspolitik, können sich Südtiroler Arbeitgeber/innen vom Audit familieundberuf der Handelskammer Bozen beraten und professionell begleiten lassen und damit ein sichtbares Zeichen für Familienfreundlichkeit setzen. Ziel des Audit familieundberuf ist es, Unternehmen und Organisationen in Südtirol für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und die Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf zu fördern.
Zur verstärkten Förderung von Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft, haben der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro in Kooperation mit dem WIFI – Weiterbildungsservice der Handelskammer Bozen mehrfach Lehrgänge für angehende Verwaltungsrätinnen angeboten. Weiters organisiert das WIFI laufend Weiterbildungsangebote speziell für Frauen und zudem die Großveranstaltung “Treffpunkt Frau in der Wirtschaft“ zu einem aktuellen Thema, bei dem sich Frauen wertvolle Informationen und Tipps von Expertinnen holen können und die Gelegenheit haben, sich mit anderen Frauen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Das WIFO – Institut für Wirtschaftsförderung der Handelskammer Bozen ist Teil der „MINT-Gruppe“ des Amts für Ausbildungs- und Berufsberatung, angesiedelt im Ressort für Deutsche Kultur. Die Gruppe verfolgt das Ziel, MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in Südtirol auch für Mädchen bekannter zu machen.