Von: luk
Bozen – Die Handelskammer Bozen hat den Südtiroler Landeshaushalt analysiert und für den Bereich Ausbildung und Recht auf Bildung Vorschläge für Maßnahmen ausgearbeitet. Dafür wurden 2018 mit über 910 Millionen Euro 14,5 Prozent des Landeshaushalts vorgesehen.
Die gesamte Gesellschaft profitiert von einer qualifizierten Ausbildung der Bevölkerung. Bildung ist ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor und eine Investition in die Zukunft Südtirols. Der Anteil von 14,5 Prozent am Landeshaushalt sowie der Ausgabenzuwachs von 22,7 Prozent seit 2008 bestätigen die Wichtigkeit eines hochwertigen Bildungswesens.
Eine Zusammenlegung der Verwaltungsbereiche der drei Schulämter und der Verwaltungen für die verschiedenen Berufsbildungssysteme könnten den Personalbedarf und die Verwaltungskosten reduzieren, ohne die vom Autonomiestatut garantierte Eigenständigkeit der Schulämter zu gefährden.
Durch eine Straffung des Schulangebotes im sekundären Bereich sollten Angebote von identischen Fachrichtungen an mehreren Schulen vermieden werden. Somit sollte eine Reduktion der Schuldirektionen und der Verwaltungen angestrebt werden.
„Damit die Mehrsprachigkeit an kultureller Bedeutung gewinnt und als wichtiger wirtschaftlicher Vorteil gesehen wird, muss der Gebrauch der zweiten und dritten Sprache nicht nur in der Schule, sondern auch bei außerschulischen Aktivitäten gefördert werden“, ist Handelskammerpräsident Michl Ebner überzeugt.
„Neben einer breiten Vermittlung der grundlegenden technischen Fertigkeiten in allen Bildungseinrichtungen benötigt es einen Ausbau der MINT-Fachrichtungen, um die Herausforderungen der Zukunft besser meistern zu können“, so Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen.
Ein wesentlicher Punkt ist die duale Ausbildung, welche den praktischen Beruf mit der schulischen Ausbildung verbindet. Das 9. Pflichtschuljahr sollte als sogenanntes Übergangsjahr der weiteren beruflichen Ausbildung dienen. Durch eine Reform des 9. Pflichtschuljahres kann ein Vorteil für die Schüler/innen geschaffen werden, die eine duale Ausbildung anstreben. Auch für den italienischen Ausbildungsweg ist die Einführung der Berufsmatura sinnvoll. Diese sollte der deutschsprachigen Berufsmatura gleichgestellt sein.