"Arbeitsplätze in Gefahr"

Urteil aus Rom: “Widersprüchliche Situation” für Hanf-Unternehmer

Freitag, 31. Mai 2019 | 16:51 Uhr
Update

Von: luk

Rom/Bozen – Für zahlreiche Hanfshops in Italien bedeutet ein Entscheid des Kassationsgerichts in Rom wohl das Aus.

Es hat nämlich den Handel mit Cannabidiol-Produkten, wie beispielsweise CBD-Öl untersagt.

Der Vertrieb mit diesen nicht berauschenden Produkten ist vor über zwei Jahren in Italien erlaubt worden. Nun ist diese Maßnahme mit dem Urteil gekippt worden.

Auch in Südtirol wird der Entscheid des Kassationsgerichts Auswirkungen haben. So gibt es etwa entsprechende Shops in Meran oder Bozen.

“Widersprüchliche Situation”

Markus Trojer Prinoth vom Meraner Hanfshop “Sea of Green” ist nach dem Urteil aus Rom in einer abwartenden Haltung. Der Verkauf von CBD-Öl sei ein wichtiger Faktor für das Geschäft. Man wolle aber die Beweggründe abwarten. Noch sei nichts definitiv, erklärt Markus Trojer Prinoth. Er bemängelt, dass aus Rom widersprüchliche Signale kämen. “Auf einer Seite gewährt der Gesetzgeber die Möglichkeit Industriehanf anzubauen und auf der anderen Seite verbietet er den Verkauf der daraus gewonnen Waren. So befinden wir uns in einer sehr widersprüchlichen Situation und bringt uns Unternehmern nur Unsicherheit statt Klarheit.”

Markus Trojer Prinoth

Markus Trojer Prinoth verweist auf einen blühenden Wirtschaftszweig, der sich entwickelt hat. “Es wurden Investitionen getätigt und Arbeitsplätze geschaffen. Es sind nicht nur die Unternehmer, die von so einer Entscheidung betroffen sind, sondern auch alle Mitarbeiter und deren Familien. Mit der heutigen Technologie sind auch kleinste Spuren nachweisbar und somit muss festgelegt werden ab welcher Konzentration wir von berauschenden Wirkstoffen sprechen können. Sonst könnte passieren dass auch alle gewonnenen Lebensmittel aus Hanf verboten werden können. Dann müsste das Mohnbrötchen auch verboten werden, denn auch der Mohn kann berauschende Wirkung entfalten”, meint Markus Trojer Prinoth.

Salvini begrüßt Urteil

Innenminister Salvini, der sich für die Schließung von derartigen Geschäften ausgesprochen hat, begrüßte das Urteil laut der Apa. Er hatte erst kürzlich Kontrollen in den Hanf-Shops angekündigt, um sicherzustellen, dass dort keine Drogen verkauft werden.

Dieses Thema könnte nun zu einem weiteren Streitpunkt zwischen der Lega und ihrem Regierungspartner M5S werden. Die Fünf-Sterne-Bewegung setzt sich für eine Entkriminalisierung weicher Drogen ein.

Bezirk: Burggrafenamt