Von: mk
Schnals – Auf der Grawand im Schnalstal hat die Schnalstaler Gletscher AG eine Aussichtsplattform errichtet und dieselbe mit der Bezeichnung „Iceman Ötzi Peak“ versehen. Vom Heimatpflegeverband kommt Kritik.
„Viele der Aussichtsplattformen im ganzen Land sind schon an und für sich auf ihre Sinnhaftigkeit hin zu hinterfragen, zumal diese gewollte Inszenierung der Berge mit allerlei Kunstbauten in der Regel das landschaftliche Erscheinungsbild mindert. In Bezug auf die Nützlichkeit fragt man sich beim Beispiel in Schnals zudem: Wo bitte ist der Unterschied zwischen der Aussicht vom Grawand-Spitz und der neu errichteten Plattform mit dem – natürlich – englischen Namen ‚Iceman Ötzi Peak‘?“, fragen sich Obfrau Dr. Claudia Plaikner und das Vorstandsmitglied Dr. Johannes Ortner in einer Presseaussendung.
Der eingebürgerte und sich am örtlichen Erscheinungsbild orientierende Bergname „Grawand“ (graue Wand) werde durch diese neue englische Bezeichnung für die Plattform in das Abseits gedrängt. Bergnamen seien „identitätsstiftende Sprachzeichen“ und sollten als solche erhalten bleiben, so die Heimatpfleger.
„Wem gehören unsere Berggipfel – den Geschäftemachern oder uns allen? Dürfen Berge Ware sein? Und ebnet man mit dieser Benennung nicht den Weg für weitere sprachliche ‚Updates‘?“, fragt der Heimatpflegeverband abschließend.