Von: mk
Stern – Im Mittelpunkt eines Treffens der Gadertaler Ortsobleute des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) stand jüngst das sogenannte Green Day-Konzept der Landesregierungen von Südtirol und dem Trentino zur Verkehrsberuhigung auf den Dolomitenpässen. Demnach wird das Sellajoch im kommenden Jahr an mehreren Tagen autofrei bleiben.
Marina Crazzolara, Obfrau des HGV-Gebietes Gadertal, stellte das am Sellajoch präsentierte Konzept den HGV-Obleuten von Corvara, Andrea Coser (Abtei), Augusto Manco, Werner Call, Vizeobmann von St. Vigil, sowie weiteren Ortsausschussmitgliedern im Detail vor.
Die HGV-Vertreter des Gadertales haben das vorgestellte Green Day-Konzept kritisch bewertet, da man bis 2017 infrastrukturmäßig noch nicht soweit sein werde, um eine Verkehrsverlagerung in den Ortschaften zu verhindern. „Genau dies befürchtet man in den betreffenden Gebieten des Gadertales. Deshalb sind wir dafür, zunächst mal die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel auf die Pässe zu überarbeiten und gleichzeitig die Frequenz der Fahrten deutlich zu erhöhen”, regt Marina Crazzolara an. Diese Maßnahme ließe sich rasch umsetzen. Der HGV-Gadertal ist überzeugt, dass ein großer Teil der Gäste ein gut ausgebautes und vernetztes Angebot mit Bussen gerne annehmen würde. Crazzolara verwies dabei auf Zahlen, die sich aus den Verkehrsmessungen entlang der betroffenen Dolomitenpässe ergeben haben. Demnach würde die Hälfte aller Autos, die auf einen Pass hochfahren, dieselbe Strecke wieder zurückfahren. Auch diese Tatsache würde für eine Verstärkung der Busverbindungen sprechen.
Zudem wurde vorgeschlagen, die Geschwindigkeitskontrollen auf den Passstraßen zu verstärken, wobei speziell auch die Motorräder kontrolliert werden sollen, ob deren Lärmfilter nicht abgebaut sind. Eine Einschränkung der Mobilität zwischen den ladinischen Tälern – eine Sperrung oder zeitweilige Schließung führt unweigerlich dazu – sowie die Einführung einer Maut auf den Dolomitenpässen wurden fürs Erste nicht gutgeheißen. Erst wenn diese Maßnahmen nichts bewirken, ist man bereit, andere Lösungen zu suchen, heißt es abschließend in der Presseaussendung des HGV-Gebietes Gadertal.