Von: mk
Freienfeld/Mauls – Zum zweiten Mal veranstaltete kürzlich das Gebiet Wipptal des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) die Wipptaler Herbstgespräche. Die sehr gut besuchte Veranstaltung fand auf Schloss Sprechenstein statt.
„Die Herbstgespräche nützen wir, um allgemeine Anliegen der Wipptaler Wirtschaftstreibenden zusammen mit Landespolitikern zu diskutieren“, meinte Manfred Volgger, Obmann des HGV-Gebietes Wipptal bei der Begrüßung der Gäste. Treffpunkt war zunächst die Residenz „der bircher“ in Maria Trens. Anschließend wanderten die Teilnehmer auf dem neu angelegten Themenweg zum Schloss Sprechenstein, wo es im dortigen Restaurant bei einem Mittagessen zu einem Gedankenaustausch zwischen den Wipptaler HGV-Mitgliedern, Landeshauptmann Arno Kompatscher, HGV-Präsident Manfred Pinzger, dem Landtagsabgeordneten Helmut Tauber und der Bürgermeisterin Verena Überegger kam. Manfred Volgger führte zunächst in die Themen ein, die in Wipptal stark gefühlt sind, und erwähnte speziell die Verkehrsbelastung. „Vieles ist hausgemacht, aber vieles auch auf den Nord-Süd-Transit zurückzuführen. Kurzfristige Maßnahmen zur Minderung der Verkehrsbelastung sind aber notwendig“, meinte Volgger. Konkret schlug er vor, dass Transit-LKWs infolge von Staus auf der Autobahn nicht auf die Staatstraße ausweichen dürfen. Ebenso sollten LKWs, ausgenommen Quell- und Zielverkehr, nicht auf der Staatsstraße verkehren dürfen und das Nachtfahrverbot für LKWs durch Nordtirol soll aufgehoben werden. Weiters forderten die HGV-Vertreter den weiteren Ausbau von Lärmschutzwänden entlang der Autobahn und die Realisierung der Autobahnraststätten in Freienfeld. Volgger dankte den Bauern für die Pflege der Landschaft und regte an, speziell Dorfbars und Dorfgasthäuser mehr zu unterstützen, weil diese eine wichtige soziale Funktion für das Dorfleben einnehmen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher ging auf die aufgeworfenen Themen ein und betonte, dass man die Klagen im Wipptal sehr wohl ernst nehme. Damit eventuelle Limitierungen, Begrenzungen und Durchfahrtsverbote mit dem Gesundheitsschutz begründet werden können, müsse die Straßenverkehrsordnung abgeändert werden. Bezüglich des Transitverkehrs meinte Kompatscher, dass man den Transit verstärkt auf die Schiene verlagern und Verladebahnhöfe errichten müsse. Die beste Verkehrspolitik ist jedoch eine Politik, welche den ländlichen Raum aufwertet und ihn fördert.
HGV-Präsident Manfred Pinzger ging unter anderem auf die Diskussionen rund um das neue Landesgesetz Raum und Landschaft ein. Er unterstrich, dass in touristisch schwach entwickelten Gebieten weiterhin eine Entwicklung der Gastbetriebe notwendig ist. Gleichzeitig ist auch klar, dass man schonend mit der Landschaft umgehen müsse. Auch Pinzger plädierte dafür, verstärkt auf eine möglichst umweltgerechte Mobilität zu setzen und erwähnte als Beispiel den neuen Anschluss-Shuttle Südtirol Transfer, mit welchem der Gast vom Zug- oder Bushahnhof zum Urlaubsquartier gebracht wird.
Der SVP-Landtagabgeordnete und HGV-Bezirksobmann Helmut Tauber informierte über ein Gespräch mit dem neuen Präsidenten der Brennerautobahn und setzte sich ebenfalls für die Aufhebung des Nachtfahrverbotes für Lkw ein. Zudem, so Tauber, sollten auf den Lokalzügen mehr Fahrräder transportiert werden können.
Für die Bürgermeister des Wipptales sprach Verena Überegger, Bürgermeisterin von Freienfeld. Sie dankte dem HGV, dass die Wipptaler Herbstgespräche in ihrer Gemeinde ausgetragen wurden und brachte einige aktuelle Anliegen der Gemeinde vor, etwa die Realisierung von Lärmschutzbauten und die Errichtung von sicheren Fahrradwegen. Manfred Volgger dankte der HGV-Ortsgruppe Freienfeld, welche die Wipptaler Herbstgespräche organisiert hatte, sowie den Sponsoren und lud zum Treffen im nächsten Jahr ein.