Von: bba
Sulden – Eine bezaubernde, geschützte Natur trifft manches Mal auf die Interessen der Touristiker. So auch in Sulden: Bei den Suldner Touristikern herrscht Unmut, denn sie fürchten, der Nationalpark würde die Entwicklung der Betriebe einschränken.
Die blockierte Realisierung der Ortler Ronda und die Auswirkungen des neuen Parkplanes des Nationalparkes Stiflserjoch auf die Touristik standen im Mittelpunkt der Jahresversammlung der Ortsgruppe Stilfs/Sulden, welche kürzlich im Hotel „Cevedale“ in Sulden stattfand.
HGV-Ortsobfrau Patrizia Reinstadler zeigte sich angesichts des Verlaufes der zu Ende gehenden Wintersaison zufrieden. Diverse Verbesserungspotentiale, auch in touristischer Hinsicht, gebe es noch. Unter anderem meinte sie dabei den Bau einer Seilbahn auf den Hintergradkopf und die damit zusammenhängende Möglichkeit der Verbindung von mehreren Pisten zur so genannten „Ortler Ronda“.
Dieses Projekt ist aufgrund eines Rekurses verschiedener Umweltschutzverbände gestoppt worden. Die HGV-Ortsgruppe hofft aber weiterhin, dass die Voraussetzungen zur Umsetzung dieses Planes geschaffen werden.
Ein weiterer Punkt, welcher zu kritischen Äußerungen des HGV führte, sind die Änderungen im Parkplan und der Parkordnung des Nationalparkes Stilfserjoch. Damit, so befürchtet die HGV-Ortsgruppe, werde die Entwicklung der touristischen Betriebe und somit der Wirtschaft im Gebiet erheblich eingeschränkt. Naturschutz trifft auf Touristiker-Interessen.
HGV-Vizedirektor Raffael Mooswalder erläuterte zunächst die Bestimmungen und Änderungen zum Parkplan und zur Parkordnung des Nationalparkes Stilfserjoch und zeigte konkret auf, inwiefern Betriebe und Infrastrukturen Regelungen einhalten müssen. Er informierte, dass der HGV zusammen mit den HGV-Ortsgruppen der betroffenen Gebiete Einwände an die Gemeinden des Nationalparks und die Landesregierung gemacht haben und auf die konkreten betrieblichen Auswirkungen hingewiesen hat.
Die Versammlungsteilnehmer möchten von der Politik, dass es auch in einem Nationalparkgebiet weiterhin eine betriebliche Entwicklung gibt. Der HGV fürchtet Wettbewerbsnachteile im Wintertourismus.
HGV-Gebietsobmann Karl Pfitscher versprach den Touristikern im Nationalparkgebiet seine Unterstützung und ging auf diverse Maßnahmen ein, um die Verkehrsflüsse im Vinschgau flüssiger zu gestalten. Die nun vor der Realisierung stehende Ortsumfahrung in Kastelbell werde einen wichtigen Beitrag dazu leisten.
Verbandssekretär Helmuth Rainer informierte abschließend unter anderem über aktuelle Bestimmungen der Steuergesetzgebung, die Möglichkeit zur Absolvierung der Arbeitssicherheitskurse für Mitarbeiter mittels E-learning und die derzeit geltenden Möglichkeiten und Bestimmungen bei Förderungen.