Von: mk
Bozen – Wer glaubt neue Apfelsorten sind so einfach aus dem Hut zu zaubern, der irrt. Seit 2002 haben der VOG und die VI.P mit dem Sortenerneuerungskonsortium auch eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Haus. Die Landesleitung der Südtiroler Bauernjugend hat sich mit Markus Bradlwarter, Geschäftsführer des Sortenerneuerungskonsortiums getroffen und dabei einen Blick in die Zukunft gewagt.
Wenn Markus Bradlwarter über Sorteninnovation spricht, hat er eine klare Vision vor Augen: „Wir wollen möglichst exklusive, neue Apfelsorten für Südtirol entwickeln und dadurch den Markterfolg der bäuerlichen Betriebe sichern.“ Im Klartext heißt das zunächst neue Sorten im Anbau zu testen. Im zweiten Schritt werden die Sorten dann im Rahmen einer Eignungsprüfung auf Produktion, Lagerung und Marktfähigkeit geprüft. Wenn alles gut geht, wird die Sorte letztlich eingeführt. Erfolgreiche Beispiele gibt es zur Genüge, darunter bekannte Marken wie Kanzi, Jazz oder auch Envy.
300 Sorten sind unter ständiger Beobachtung
„Im Versuchszentrum Laimburg“, berichtet Bradlwarter, „stehen rund 300 Sorten unter ständiger Beobachtung und werden auf Herz und Nieren geprüft. Einige wenige können den hohen Anforderungen gerecht werden.“ Und noch etwas macht der Geschäftsführer im Rahmen seiner Ausführungen deutlich: „Beim Apfel wird inzwischen viel stärker als bisher auch die Höhenlage berücksichtigt. Damit können wir die optimale Qualität gewährleisten.“ Im Anbau setzt die Obstwirtschaft somit auf leicht färbende Sorten für die Talsohle, angepasste für die Hügel- und Berglagen und großfruchtige, nicht zu spät reifende für die hohen Berglagen.
Aufwand kommt dem Konsumenten zu Gute
Die Landesleitung der Südtiroler Bauernjugend ist überzeugt: Innovation ist der Schlüssel um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. „Der Obstbau wird oft zu Unrecht kritisiert und in die Ecke gestellt. Den Aufwand, der hier betrieben wird, spürt man über den Geschmack im Apfel und das kommt letztendlich dem Konsumenten zu Gute“, unterstreichen SBJ-Landesleiterin Angelika Springeth und SBJ-Landesobmann Wilhelm Haller.