Von: ao
Bozen – Es ist das Ende einer Ära: Vor wenigen Tagen wurden die letzten Trauben in die Kellerei Bozen gebracht. Ein letztes Mal werden sie an den Standorten in Gries und St. Magdalena weiterverarbeitet bis die Traditionskellerei mit ihren über 220 Mitgliedern an den neuen Standort in Moritzing übersiedeln wird. Die Qualität des neuen Jahrgangs bewertet Kellermeister Stephan Filippi als „gut bis sehr gut“.
Es war der späte Vormittag des 16. Oktober, als die „letzte Fuhre“, wie der offizielle Abschluss der Weinlese auch genannt wird, die Kellerei Bozen erreichte. „Für uns war es ein historischer Moment, als die Trauben der Sorte Cabernet Sauvignon bei uns eingelangt sind. Schließlich liefern die Weinbauern seit 1908, also seit weit über einem Jahrhundert, ihre Trauben am Standort Gries an“, betont Filippi. Bereits rund zehn Tage zuvor traf die „letzte Fuhre“ in St. Magdalena ein, dem zweiten Standort der Kellerei Bozen, der seit 1930 in Betrieb ist. St. Magdalena und Gries sollen künftig räumlich im gemeinsamen Kellereigebäude in Moritzing vereint werden.
Die Qualität des neuen Jahrgangs ist laut Kellermeister Filippi vielversprechend: „Ich würde von einem guten bis sehr guten Jahrgang sprechen – sowohl was die weißen als auch die roten Sorten betrifft. Einziger Wermutstropfen ist die reduzierte Menge. Aufgrund von Frost im Frühjahr, Trockenheit im Sommer und hoher Feuchtigkeit im September wurde um rund 20 Prozent weniger geerntet.“
Die Kellerei Bozen ist mit über 220 Mitgliedern eine der größten Kellereigenossenschaften Südtirols. Die gesamte Anbaufläche liegt bei rund 350 Hektar, was einer Jahresproduktion von 3,5 Millionen Flaschen entspricht. Zu den Leitsorten der Kellerei Bozen gehören insbesondere Lagrein und St. Magdalena.