Corona-Krise

Höchststand bei Arbeitslosen im Mai

Montag, 28. September 2020 | 12:37 Uhr

Von: mk

Bozen – Mit fast 29.000 Personen hat die Anzahl der eingetragenen Arbeitslosen Anfang Mai einen Höchststand erreicht. Parallel dazu bewirkte die Corona-Krise eine Abnahme der abhängigen Beschäftigten.

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Zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Südtiroler Arbeitsmarkt gehört neben dem Rückgang der abhängigen Beschäftigten die Zunahme der eingetragenen Arbeitslosen.

Von einer “besondere Situation” spricht der Direktor der Abteilung Arbeit, Stefan Luther: “Normalerweise ist in Südtirol der November der Monat mit der höchsten Anzahl eingetragener Arbeitslosen: 2019 verzeichneten wir beispielweise bis zu 24.000 arbeitslos Gemeldete. In den Sommermonaten des vergangenen Jahres lag deren Zahl bei etwa 10.000 Personen; heuer reichen die Werte von rund 24.000 Personen im Juni bis zu 14.000 im August. Ein bemerkenswerter Anstieg.”

Luther macht einen naheliegenden Hauptgrund für den Zuwachs an eingetragenen Arbeitslosen aus: Es handle sich zum überwiegenden Teil um Arbeitskräfte, die durch den verspäteten Saisonstart im Beherbergungs- und Gastgewerbe erst später oder in einigen Fällen gar nicht eine Arbeit aufnehmen konnten.

Arbeitslose mit unterschiedlichen soziale Situationen

“Derzeit nähert sich die Anzahl der eingetragenen Arbeitslosen wiederum den Werten des Jahres 2019 an”, informiert der Abteilungsdirektor, “aber wir müssen feststellen, dass es auch jetzt 3900 Personen mehr sind als im selben Zeitraum des Vorjahres.” Die Landesabteilung Arbeit ist eine der wenigen Arbeitsmarktverwaltungen Italiens, die Daten über die Anzahl der eingetragenen Arbeitslosen veröffentlicht. Hinter den Angaben stehen ganz unterschiedliche soziale Situationen: Diese reichen von Frauen mit mutterschaftsbedingter Kündigung über die Saisonarbeitskraft mit Arbeitszusage bis hin zu Menschen, die bereits seit mehreren Monaten und unabhängig von der aktuellen Situation nicht ohne Weiteres vermittelt werden können.

Verfestigung der Arbeitslosigkeit unsozial und unwirtschaftlich

Der für Arbeit zuständige Landesrat beurteilt die Entwicklung vorsichtig optimistisch: “Durch den Neustart nach dem Lockdown sind Arbeitsplätze gesichert und ein noch stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert worden. Dennoch sind die Zahlen beeindruckend.” Der Ausbau der Vermittlungstätigkeiten durch die Arbeitsvermittlungszentren und die Stärkung der aktiven Arbeitsmarktpolitik müsse in den nächsten Monaten und Jahren ein Schwerpunkt sein, gibt der Landesrat als politische Zielsetzung vor. In Südtirol dürfe sich keine strukturelle Arbeitslosigkeit festsetzen; dies sei sowohl unsozial als auch unwirtschaftlich.

Detaillierte und weiterführende Informationen zum Thema finden sich in der neuen (beiliegenden) Ausgabe Nr. 9 des Informationsblattes der Arbeitsmarkt- Beobachtungsstelle Arbeitsmark t-News. Zudem gibt es ein tagesaktuelles Monitoring der Auswirkungen von Covid-19 auf den Südtiroler Arbeitsmarkt sowie Arbeitsmarktdaten online.

Bezirk: Bozen