Von: mk
Bozen/Pflersch – Die Iconic Awards sind der erste internationale Architektur- und Designwettbewerb, der die Disziplinen in ihrem Zusammenspiel berücksichtigt. Das Bozner Architekturbüro Roland Baldi architects gewinnt mit der Feuerwehrhalle in Pflersch die begehrte Auszeichnung in der Kategorie architecture. Die Iconic Awards 2016 Frankfurt am Main. Die Iconic Awards, ausgeschrieben vom Rat für Formgebung – 1953 auf Initiative des Deutschen Bundestages gegründet, um die Designkompetenz der deutschen Wirtschaft zu stärken – sind der erste internationale Architektur- und Designwettbewerb, der die Disziplinen in ihrem Zusammenspiel berücksichtigt. Der Untertitel – die ganze Welt der Architektur – ist dabei Programm: Denn Architektur mit ikonischem Anspruch ist nur denkbar in einem System, in dem nichts dem Zufall überlassen ist. Die Liebe zu Details, Materialien und Ausstattungselementen ist dabei genauso wichtig wie das Gebäude selbst. Die Ausschreibung zeichnet jene Persönlichkeiten aus, die mit ihrem Schaffen unsere Welt schöner machen und zu einer höheren Lebensqualität der Menschen beitragen: Die Iconic Awards ehren die Ikonen unserer Zeit. Über die Vergabe der Iconic Awards entscheidet eine unabhängige Jury mit namhaften Vertretern aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur, Design und Markenkommunikation. Die offizielle Preisverleihung findet am 4. Oktober in der BMW-Welt in München statt.
Die prämierte Feuerwehrhalle in Pflersch
Ein prägendes Element der Feuerwehrhalle ist seine besondere, von Naturgefahren betroffene Lage. Der hinter dem Bauareal liegende, murengefährdete Berghang wurde daher als prägendes gestalterisches Element für den Entwurf der neuen Feuerwehrhalle aufgenommen. Die Feuerwehrhalle selbst wurde als logische Fortsetzung des durch Murgänge entstandenen Geröllfeldes konzipiert und geht eine Symbiose mit seinem natürlichen Umfeld und dem zum Schutz des Gebäudes errichteten Auffangbeckens und Schutzwalles ein. Der Baukörper dringt aus dem begrünten Schutzwall und führt die Bewegung der Moräne ins Tal optisch fort. Die zwei Funktionsbereiche des Gebäudes – Fahrzeughalle und Aufenthaltsräume – sind durch die zwei zueinander verschobenen Volumen unterschiedlicher Höhe deutlich ablesbar. Das wohl charakteristischste Element des Gebäudes sind seine monolithischen Fassaden, die durch eine klare und moderne Formensprache sowie die reduzierte Auswahl der Materialien Stein, Glas und Aluminium gekennzeichnet werden. Für die Gestaltung der Fassade wurde Schotter aus Wettersteindolomit, der direkt aus dem Aushub des Hangschuttes vor Ort gewonnen und in Gabionen gefüllt wurde, verwendet. Die Verwendung einer Gabionenfassade und des ortstypischen Gesteins stärkt die Identität zwischen Bauplatz und Gebäude und lässt die moderne Formsprache des Gebäudes mit seiner natürlichen Umgebung verschmelzen.
Roland Baldi architects
Bei Roland Baldi architects nimmt die Auszeichnung, mit großer Freude und Dankbarkeit an und sieht diese als Anerkennung für ihre Architekturkompetenz. Das Büro arbeitet vorwiegend im Bereich des Hochbaus und des Städtebaus, deckt aber auch die Bereiche Innenarchitektur, Grünplanung, Außenraumgestaltung und Design ab. Zu den wichtigsten Projekten gehören der Masterplan Zone Rosenbach (Ex-Mignone-Kaserne) in Bozen, der Gewerbepark Syncom in Brixen, das Universitätsgebäude in Bruneck, das Fernheizwerk Klausen, die Bergbahn Meran 2000 und der Sitz der TechnoAlpin in Bozen. Viele der realisierten Bauten wurden bei nationalen und internationalen Architekturpreisen ausgezeichnet und bei wichtigen Ausstellungen präsentiert (u.a. Architekturbiennale São Paulo 2012, Architekturbiennale Venedig 2006, „Neue Architektur in Südtirol 2006 – 2012“, Einzelausstellung in der Galerie Prisma in Bozen 2012, Premio Architettura Città di Oderzo, Südtiroler Architekturpreis 2013, best architects award 2014, alpitecture meets biennale 2014). Die Projekte des Büros stehen unter dem Motto „simple but different“ und legen immer großes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit.