VZS gibt Tipps zum Energiesparen

Hohe Energiepreise – was nun?

Mittwoch, 10. November 2021 | 12:25 Uhr

Von: luk

Bozen – Die Energiepreise kommen derzeit nicht aus den Schlagzeilen – um 30 Prozent ist der staatlich festgelegte Strompreis des geschützten Markts Anfang Oktober gestiegen, um 15 Prozent der Gaspreis, und auch die Treibstoffpreise klettern derzeit stetig weiter nach oben.

“Eine Möglichkeit der Kostenreduzierung bei Strom und Gas stellt eventuell ein Anbieterwechsel dar. Dabei können die individuellen Angebote direkt bei den Anbietern oder auf dem Vergleichsportal der ARERA (www.ilportaleofferte.it) ermittelt werden. Ein kleiner Leitfaden für den Anbieterwechsel bei Strom und Gas findet sich auf der Webseite der Verbraucherzentrale Südtirol, die auch einen Beratungsservice hierzu anbietet”, so die VZS.

 

Nachfolgend die VZS-Tipps zum Energiesparen, nach den Bereichen Strom – Heizen – Warmwasser und Auto aufgeteilt.

Strom:

Geräte mit Bereitschaftsdienst (rote Lampe brennt), wie Fernseher, Radio, Kaffeemaschine, usw. sollten stets ganz ausgeschaltet werden.
Kochtöpfe und Pfannen sollten an die Größe des Kochfeldes angepasst sein und die Restwärme des Kochfeldes sollte gezielt genutzt werden.
Das Kochen mit geschlossenen Decken und das Verwenden eines Schnellkochtopfes, Eierkochers oder ähnlicher Hilfsmittel, bringt weitere Stromeinsparungen mit sich.
Nur abgekühlte Gerichte sollten in das Kühl- bzw. Gefriergerät gestellt werden.
Der Backofen sollte, wenn überhaupt, dann nur so lange vorgeheizt werden, wie unbedingt notwendig.
Auch beim Backofen sollte die Restwärme gezielt genutzt werden.
Waschmaschine und Geschirrspüler sollten nie halbvoll laufen.
Beim Bügeln sollte auf eine geeignete Bügelfeuchte geachtet werden.
Der kostengünstigste Wäschetrockner ist die frische Außenluft.
Eisfach regelmäßig abtauen: je dicker die isolierende Eisschicht, desto höher der Stromverbrauch.
Sie brauchen eine neue Waschmaschine, einen neuen Kühlschrank oder Geschirrspüler? Achten Sie beim Kauf nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Energieverbrauch. Die Energieetikettierung gibt Auskunft.
Wer den Stromverbrauch seiner Geräte nicht kennt, der kann diese mittels eines Strommessgerätes ganz einfach ermitteln. Wird dieser Verbrauch dann mit den jährlichen Einsatzstunden des Haushaltsgerätes multipliziert, so weiß man, wie viel Strom für das jeweilige Gerät Jahr für Jahr benötigt wird. Ein solches Strommessgerät kann man sich entweder in der Verbraucherzentrale oder vielfach auch in der eigenen Gemeinde ausleihen.

Heizen:

Die Raumtemperaturen sollten an den effektiven Bedarf angepasst werden. Nicht in allen Räumen muss es unbedingt gleich warm sein. Senkt man die Raumtemperatur um 1 Grad Celsius können bis zu sechs Prozent an Heizenergie eingespart werden. Achten Sie aber auf geschlossene Türen zu den kälteren Räumen hin.
Die Lüftungsgewohnheiten sollten überdacht werden: vielfach wird zu wenig oder zu viel gelüftet – Fenster nicht kippen! Mehrmals am Tag Querlüften: Fenster und Türen öffnen und Durchzug erzeugen, ein bis fünf Minuten sind meist ausreichend.
Durch das Absenken der Raumtemperaturen (um ca. vier Grad) in den Nachtstunden und bei längerer Abwesenheit können im Schnitt rund zehn Prozent der Heizenergie eingespart werden.
In den Abendstunden sollten die Rollläden, Jalousien und Vorhänge verschlossen werden. Auf diese Weise werden die Energieverluste über die Fenster reduziert.
Verstellen Sie Heizkörper nicht durch Möbel, verdecken Sie die Geräte nicht mit schweren Vorhängen. Die Wärme kann sich sonst nicht verteilen.
Entlüften Sie Ihre Heizkörper, wenn die Geräte gluckern. Das Wasser zirkuliert dann nicht mehr richtig, dadurch geht Energie verloren.
Isolieren Sie die Heizungsrohre im Keller. Dann geht auf dem Weg in die Wohnung keine Wärme verloren.
Den Verbrauch der Heizkörper von Zeit zu Zeit mit Hilfe von Wärmezählern überprüfen. Notieren Sie die Daten zu Beginn und am Ende der thermischen Saison
Wärmebedarf durch thermostatische Heizkörperventile regulieren: es ist nicht notwendig, die Ventile auf Maximum zu stellen, es kann genügen, sie auf eine durchschnittliche Temperatur einzustellen.

Warmwasser:

Durch die Anpassung der Warmwasserzirkulation an den effektiven Bedarf (Einbau von Zeitschaltuhren) kann einiges an Energie eingespart werden.
5-Minuten-Dusche vs. Vollbad spart im Schnitt 2/3 des Wassers und somit der Kosten für die Warmwasserproduktion. Noch sparsamer geht es mit einem Sparduschkopf. Tipp: Mit dem Duschrechner der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kann die Einsparung genau ermittelt werden.
Auch fürs Händewaschen, Geschirrspülen und Reinigungsarbeiten im Haushalt wird warmes Wasser benötigt, was mit Bedacht genutzt werden sollte, um unnötige Energieverbräuche zu vermeiden. So z.B. sollte das Geschirr nie unter fließendem Wasser gespült werden. Dies verbraucht die 3fachen Ressourcen im Vergleich zum Geschirrspülen im Waschbecken. Auch der Einsatz eines Durchflussbegrenzers am Waschbecken bringt Wassereinsparungen von bis zu 40 Prozent mit sich.
Ein nicht zu unterschätzender Anteil an Wärme geht durch eine mangelnde Wärmedämmung der Warmwasserohre und des Warmwasserspeichers verloren. Durch eine nachträgliche Wärmedämmung vor allem im Bereich der nicht beheizten Räume kann einiges an Energie eingespart werden.
Heißwasser-Geräte schlucken in den meisten Haushalten zu viel Strom. Wer sein Wasser nur auf 50 statt auf 60 Grad heizt, spart centweise. Im Urlaub muss der Boiler nicht in Betrieb sein.
Wenn der Boiler zu alt ist, sollten Sie einen neuen von guter Qualität und Leistung kaufen.

Auto:

Schalten Sie früh hoch, das spart bis zu 15 Prozent Sprit.
Meiden Sie Vollgas und unnötiges Bremsen. Das verringert den Verbrauch um drei bis fünf Prozent.
Schalten Sie den Motor ab, wenn Sie länger als 30 Sekunden stehen müssen.
Checken Sie Ihren Reifendruck. Er sollte etwa 0,2 bar höher liegen als vom Hersteller empfohlen. Das gibt weniger Reibungsverluste, der Verbrauch sinkt.
Schalten Sie die Klimaanlage nur bei Bedarf ein. Sie ist ein Sprit-Schlucker.
Räumen Sie Ihren Kofferraum auf, werfen Sie unnötigen Ballast (z.B. Dachträger) ab. Je geringer das Gewicht und der Luftwiderstand, desto niedriger der Verbrauch.
Bilden Sie Fahrgemeinschaften.
Achten Sie beim Kauf Ihres Autos besonders auf den Verbrauch.
Vergleichen Sie die Preise (z.B. www.spritpreise.it), fahren Sie aber keine Extra-Wege nur für‘s Tanken.

Bezirk: Bozen