Von: luk
Bozen – In Bozen ist die Wohnsituation zunehmend dramatisch. Laut Maurizio Surian, dem Vorsitzenden des Mieterschutzvereins, seien die Mietpreise für Familien mittlerweile untragbar. Der Immobilienmarkt wird von exorbitanten Mieten dominiert: „Es ist nahezu unmöglich, eine Wohnung zu finden oder zu kaufen. Man braucht oft 40-jährige Hypotheken und zwei Einkommen“, erklärt Surian. Trotz Gesprächen mit der Vereinigung der Hauseigentümer gebe es keine Einigung, um die Mieten zu senken. Hier bräuchte es Gespräche und ein Abkommen. Doch bei der Vereinigung der Hauseigentümer stoße man auf taube Ohren.
Bozen belegt bekanntlich den dritten Platz in der Liste der teuersten Städte Italiens, direkt nach Mailand und Rom. Während landesweit die Mietkosten durchschnittlich 17,7 Prozent des Familienbudgets ausmachen, beanspruchen sie in Bozen 43 Prozent des Einkommens. Ein Paar, das auf 45-50 Quadratmetern lebt, muss hier zwischen 750 und 900 Euro monatlich zahlen.
Zudem sinkt die Zahl der verfügbaren Mietwohnungen kontinuierlich, berichtet die Zeitung Alto Adige. Viele Eigentümer ziehen es vor, ihre Immobilien an Touristen oder Studenten zu vermieten oder einfach leer zu lassen, was den Markt weiter verknappt.
Surian fordert konkrete Maßnahmen, um die Situation zu verbessern. Ein Beispiel ist das geplante Wohnquartier in den ehemaligen Kasernen von Bruneck, wo bis 2030 bis zu 400 neue Wohnungen entstehen sollen. In Bozen hingegen herrsche Stillstand, insbesondere bei der Entwicklung der Huber-Kaserne, wo 250 neue Wohnungen geplant sind. Surian kritisiert die langsamen Fortschritte und mahnt zur Eile. Es bleibe keine Zeit mehr.
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