Von: mk
Bozen – Knapp 90 Projekte wurden für den überregionalen Holzbaupreis eingereicht, den die Zimmerer im lvh gemeinsam mit der Kammer der Architekten, Raumplaner, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger der Provinz Bozen initiiert haben. Im Rahmen der Jahresversammlung der Zimmerer wurden die Sieger bekannt gegeben.
Der erste Holzbaupreis wurde bereits im Jahr 2002/3 ins Leben gerufen und erntete großen Erfolg. Nach fünfzehn Jahren folgte heuer die zweite Auflage. Das Kooperationsprojekt zwischen den Südtiroler Zimmerern und der Kammer der Architekten, Raumplaner, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger der Provinz Bozen verfolgt ein klares Ziel: anhand von Vorzeigeprojekten das wahrscheinlich älteste Konstruktionsmaterial und die ökologisch-nachhaltige und qualitativ hochwertige Holzbauweise wieder in den Mittelpunkt zu rücken. 81 Projekte wurden von Planern, Bauherren und Unternehmen aus Südtirol, Trient und Belluno für den zweiten Holzbaupreis eingereicht. „Wir sind sehr stolz, dass wir gemeinsam diese wertvolle und nachhaltig wirkende Initiative realisieren konnten. Die Umsetzung des zweiten Holzbaupreises hat wiederum gezeigt, welche gestalterische Vielfalt beim Bauen mit Holz möglich ist“, betonte Richard Nagler, Obmann der Zimmerer im lvh. In dieselbe Kerbe schlägt der Präsident der Südtiroler Architektenkammer Johann Vonmetz: „Auch der zweite Holzhauspreis hat der hohen Qualität von Holzbauten ein Schaufenster gegeben und einen gesamten Wirtschaftszweig, der von der Holzgewinnung über die Verarbeitung, der Planung und dem Bau reicht, in den Vordergrund gerückt.“
Details über die abgegebenen Projekte erläutert Kurator und Sekretär der Jury Albert Ortner: „Insgesamt wurden 81 Projekte eingereicht, aufgeteilt in sechs verschiedene Kategorien. Davon wurde als neue Kategorie eine für denkmalgeschützte Sanierungen vorgesehen. Dies um Bauträger zu unterstützen, die sich mutig auch an die Gebäudeteile in Holz im denkmalgeschützten Bereich heranwagen. Dem Statement der Jury kann man entnehmen, dass es überraschend viele Ferienhäuser in Holz im landwirtschaftlichen Bereich, aber kein einziges mehrgeschossiges Wohngebäude mit mehr als zwei Geschossen gibt: ein klares Zeichen, dass solche Projekte, wie im Ausland seit längerem üblich, bei uns noch Entwicklungspotential aufweisen.“
Die Sieger in der Kategorie Privater Wohnbau sind das Architekturbüro weber+winterle architetti aus Trient (ausführendes Unternehmen Log House srl) mit der Casa PPP in Moena sowie bergmeisterwolf architekten (Bauherr Markus Sader, ausführendes Unternehmen Damiani-Holz&Ko. S.p.A.) mit Ferienwohnungen auf der Plose. In der Kategorie Öffentliche Bauten haben feld72 Architekten mit dem Kindergarten in Niederolang (Bauherr Gemeinde Olang, ausführendes Unternehmen HolzElan GmbH) gewonnen. Gold in der Kategorie Sanierungen/Umbauten/Erweiterungen erhielten Architekt Martin Mutschlechner und Stadt:Labor – Architekten mit dem Veidlerhof in Gsies (Bauherr Fam. Bachmann, ausführendes Unternehmen Holzbau Unterrainer). Die EM2 Architekten konnten den ersten Preis in der Kategorie denkmalgeschützte Restaurierungen mit dem MMM Ripa Museum in Bruneck (Bauherr Gemeinde Bruneck und Stiftung Südtiroler Sparkasse, ausführendes Unternehmen Hecher Treppenbau und Unionbau GmbH) für sich entscheiden. Als Sieger in der Kategorie Handel, Gewerbe und Dienstleistung gingen Stefania Saracino e Franco Tagliabue Architetti für das Projekt Casa Riga in Comano Terme (Bauherr Riga Sas di Omar ed Elisa Bernardi, ausführendes Unternehmen Damiani-Holz&Ko. S.p.A.) hervor.
Die Gewinner erhielten jeweils einen Geldpreis in Höhe von 2.000 Euro, der von der Berufsgemeinschaft der Zimmerer im lvh zur Verfügung gestellt wurde.