Von: bba
Bozen/Brixen – Vor Kurzem traf sich der Landesausschuss der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund mit Josef Torggler, dem Referenten für Seniorenpastoral der Diözese Bozen-Brixen. Er informierte die Funktionäre über die Schwerpunkte dieses Referats und seine Anliegen als Seniorenseelsorger.
Anfang September luden die Mitglieder des Landesausschusses der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund den Seniorenseelsorger der Diözese, Josef Torggler, ein, um sich darüber zu informieren, welche Angebote die diözesane Seniorenpastoral den älteren Menschen im Land bietet. Torggler, der selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, erzählte den bäuerlichen Senioren von seinen bisherigen Tätigkeiten: Der Diözesanpriester unterrichtete über 30 Jahre lang Religion an der Oberschule. Zudem arbeitete er als Psychotherapeut in der
Familienberatung, war Mitarbeiter am kirchlichen Ehegericht und wirkte als Jugend- und Studentenseelsorger. Nach wie vor ist er als Referent tätig und hilft als Seelsorger in verschiedenen Pfarreien aus.
„Ich sehe mich als Dienstleister“, erklärte Torggler. „Die Kirche muss wieder bescheidener werden und sich auf das Wesentliche konzentrieren und so den menschlichen Bedürfnissen nachkommen“, zeigte er sich überzeugt. Seit einem Jahr stellt sich Torggler in den Dienst der älteren Menschen – besonders ihrer sozialen, geistigen und spirituellen Bedürfnisse sowie Interessen. Er hilft dort, wo er von den Senioren gebraucht wird – sei es bei Gottesdiensten, bei Vorträgen oder bei persönlichen Gesprächen. Es sei sehr wichtig, auf ältere Menschen zu achten, denn ihre Lebenserfahrung und Sichtweise seien wertvoll für die Gesellschaft und die Kirche, betonte er. Eigene Webseite mit Veranstaltungen und Vortragsthemen Josef Torggler stellte den Funktionären auch die neue Webseite der Seniorenpastoral vor: http://www.bz-bx.net/senioren. Auf dieser finden Interessierte alle Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen, Themen für Vorträge und Texte zum Nachdenken, die Torggler zum Teil selbst verfasst. Außerdem sind dort seine Kontaktdaten für einen persönlichen Gesprächstermin zu finden.
„Religion soll Lebenshilfe sein“, erklärte Torggler. „Es ist wichtig, Kirche neu und nicht so starr zu sehen. Die Formen, wie Religion gelebt wird, sind variabel“, ist er überzeugt. Weiters berichtete er über die religiösen Bedürfnisse von Senioren und die verschiedenen Einstellungen zur Religion. „Jeder darf seine Überzeugung haben“, ist Torggler sicher. Das Referat für Seniorenpastoral soll keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Angeboten für Senioren sein. Deshalb gibt es auch keine großen Initiativen. Josef Torggler will vielmehr dort einspringen, wo es gewünscht ist und er von interessierten Senioren oder Seniorenvereinigungen kontaktiert wird.
Der Landespräsident der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund, Gottfried Oberstaller, bedankte sich abschließend bei Josef Torggler und betonte: „Ihre positive Einstellung zu älteren Menschen und ihre ,gelockerte‘ Auffassung von Religion tut den Senioren gut. Wir sind von früher noch die ,Strenge‘ der Kirche gewohnt und eine neue Sichtweise kann daher vielen unserer Generation helfen“, ist Oberstaller überzeugt.
Informationen zur Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund:
Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund (SV) setzt sich seit 1989 für die Interessen und Anliegen der älteren Menschen des Landes, in erster Linie der Altbäuerinnen und Altbauern, ein. Präsident ist Gottfried Oberstaller aus Welsberg/Taisten. Die SV verfügt zurzeit über 63 Ortsgruppen, aufgeteilt auf fünf Bezirke (Bozen, Burggrafenamt, Vinschgau, Eisacktal/Wipptal und Pustertal), und zählt rund 13.900
Mitglieder in ganz Südtirol. Damit ist sie eine der stärksten Organisationen auf dem Seniorensektor.