WIFO-Wirtschaftsbarometer Sommer 2024

Im Tourismus zeichnet sich Abschwächung der Umsatzdynamik ab

Mittwoch, 17. Juli 2024 | 11:38 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Sommerumfrage des Wirtschaftsbarometers des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen zeigt eine Abschwächung der Umsatzdynamik im Tourismussektor. Die Einschätzungen zur Rentabilität im laufenden Jahr bleiben generell positiv, unterscheiden sich aber in den einzelnen Branchen. Mehr Optimismus herrscht in der Beherbergung und in der Gastronomie, während mehr als ein Viertel der Betreiber von Bars und Cafés heuer ein unbefriedigendes Betriebsergebnis erwarten.

Gastgewerbe – Ertragslage nach Branchen

Das Geschäftsklima im Gastgewerbe wird durch den inflationsbedingten Rückgang der Kaufkraft der Haushalte beeinträchtigt. Die Unternehmen rechnen heuer mit einer Verlangsamung der Umsatzdynamik, was vor allem auf die geringeren Ausgaben der italienischen Gäste zurückzuführen ist. Auf Bezirksebene sind die Umsatzprognosen der Unternehmen im Vinschgau und im Burggrafenamt zurückhaltend, während in den südlichen und östlichen Gebieten Südtirols Optimismus vorherrscht.

Ertragslage im Gastgewerbe – Rückblick 2014-2023 und Erwartungen für 2024

Insgesamt sind jedoch 86 Prozent der Unternehmer und Unternehmerinnen zuversichtlich, im Jahr 2024 eine zumindest zufriedenstellende Rentabilität zu erzielen. In der Beherbergung und in der Gastronomie profitiert das Geschäftsklima von der bisherigen positiven Entwicklung der Touristenströme: Zwischen Jänner und Mai wurden in Südtirol über 12,9 Millionen Nächtigungen gezählt, was einem Wachstum von 4,3 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des vergangenen Jahres entspricht. Die Zunahme ist auf die deutschen Touristen (+5,1 Prozent), aber vor allem auch auf die Gäste aus dem sonstigen Ausland zurückzuführen, deren Übernachtungen um 8,3 Prozent zunahmen. Die Nächtigungen der italienischen Touristen gingen hingegen um 2,3 Prozent zurück. Weniger optimistisch sind die Bar- und Cafébesitzer, welche trotz der Erhöhung der Verkaufspreise über einen Rückgang des Umsatzes mit einheimischen Gästen klagen. Mehr als ein Viertel von ihnen erwartet für dieses Jahr eine nicht zufriedenstellende Rentabilität.

Entwicklung der touristischen Nächtigungen 2023-2024

Die Beschäftigung im Tourismus hat auch im Jahr 2024 weiter zugenommen: Von Jänner bis Mai lag die durchschnittliche Zahl der unselbständig Beschäftigten bei über 32.400, was einem Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen einen weiteren leichten Anstieg der Beschäftigung.

Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, erinnert an die wichtigen Auswirkungen der Tourismusausgaben auf die lokale Wirtschaft: „Der Tourismus ist ein wichtiger Wachstumsmotor für Südtirol, denn die Ausgaben unserer Gäste kommen nicht nur dem Gastgewerbe zugute, sondern auch dem Handel, der Landwirtschaft, dem Handwerk und der Bauwirtschaft.“

Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände

Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), erklärt: „Die Gastronomie und die Beherbergung sind von vielen externen Faktoren abhängig, nicht zuletzt von der Kaufkraft und vom Reiseverhalten der Menschen. Deshalb ist es notwendig, dass das touristische Angebot weiterhin auf dem nationalen und internationalen Markt beworben wird.“

„Um die Lebendigkeit und Attraktivität von Orten, Innenstädten, Stadtvierteln und Dorfkernen zu sichern, braucht es neben Einzelhandel und Dienstleistungen auch die Gastronomie. Bars, Cafés, Restaurants, Pizzerien und ähnliche Gastrobetriebe haben dabei eine Schlüsselrolle: Orte zum Ausgehen sind ein zentraler Faktor für die Ortsentwicklung, denn sie steigern die Frequenzen und Verweildauer von Besuchern“, sagt hingegen Philipp Moser, Präsident Wirtschaftsverband hds.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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15 Kommentare auf "Im Tourismus zeichnet sich Abschwächung der Umsatzdynamik ab"


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Arnold
Arnold
Grünschnabel
5 h 41 Min

…”welche trotz der Erhöhung der Verkaufspreise über einen Rückgang des Umsatzes mit einheimischen Gästen klagen.” Wie jetzt? Erwarten die Betreiber dass die Einheimischen etwa noch öfter kommen indem die Preise andauernd erhöht werden? Ich für mich kann behaupten dass immer höhere Preise, sinkende Qualität durch Sparmassnahmen und dazu lange Gesichter der Betreiber mich immer öfter davor bewahren gewisse Lokale zu betreten.  

Skye
Skye
Tratscher
3 h 2 Min

Tatsächlich muss auch ich als Einheimischer sagen, dass ich in letzter Zeit weniger in Bars gehe, um mal ein Eis zu essen oder einen Kaffee zu trinken… bei diesen Preisen…

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
5 h 31 Min

Immer zu wenig… des isch la mehr Brudal..😂aber wen wunderts, Preise wie in der Schweiz.. 1,70 – 2,00€ für  ein Tässchen schwarzer Kaffe… das ist aber nur ein kl. Beispiel.. War erst hinter dem Kreuzbergpass, richtung San Stefano di Cadore… 90 cent für den Caffe bezahlt.. da sieht man was uns Einheimischen der Massenturismus bringt, auser horrende Preise und Kosten… Steigert mal die Löhne, dann reden wir weiter… 

marher
marher
Kinig
5 h 9 Min

Der eine mehr und der andere weniger. Ober bitte herts auf, speziell die Nobelhoteliere, zu plÃ¥rn wenn der Tourismus leicht rückläufig isch. Und wenn man ehrlich isch nor kruagn atol in Hols nie genua….

Aurelius
Aurelius
Kinig
3 h 48 Min

es kann nicht immer mit nach oben gehen, irgendwann ist der Punkt erreicht und das ist auch gut so weniger ist mehr….

RealistischerIdealist
2 h 39 Min

I finds super wias isch: in viele betriebe ba de i pizza gholt hon werd leimer für hausgäste gemocht… die nachtszene von brixen isch praktisch ausgestorben – eps onderes wia max gibs nimer! U wennman donn an kaffee trinkn gian soll u zb frühstückn bini locker 20€ los… also jo i woas net worum viele nimer gian… entweder fahlt di möglichkeit oder man will is geld net ausgebn

gogogirl
gogogirl
Superredner
1 h 54 Min

Hoffentlich bleibts so

So ist das
5 h 27 Min

Gleich werden Hilfeschreie kommen und dann die Beiträge 😂

RealistischerIdealist
26 Min 11 Sek

@So ist das wieso brauchts do überhaupt beiträge wennse jedes johr a fettes plus mochn? Des versteahi bis heint no net! Unterstüzmo bauern damitse net bankrott gian – passt, ober wieso beiträge gewähren in de wosn schun genua hobn… kemer gleich guat a amazon u apple etc awian a geld überweisen

DerForrest1
DerForrest1
Grünschnabel
2 h 45 Min

Pinzger: „Die Gastronomie und die Beherbergung sind von vielen externen Faktoren abhängig, nicht zuletzt von der Kaufkraft und vom Reiseverhalten der Menschen. Deshalb ist es notwendig, dass das touristische Angebot weiterhin auf dem nationalen und internationalen Markt beworben wird.“ 

Naaa man muss net mehr Werbung mochn, wenn die Nächtigungszohln stiegn..
Wenn die Leit koa Geld hom fi Urlaub, bring a die Werbung nix fis exorbitant teure Reiseziel Südtirol…

Warum fohrn iz olla Albanien? Weilse volle Werbung mochn? Na, weils oanfoch billiga isch wie Kroatien und gleich schian… 

RealistischerIdealist
27 Min 38 Sek

DerForrest1 wer fährt nach Albanien? Südtiroler oder andere? Den andere haben das geld, glaub mir, und das werden sie weiterhin haben! Den in einem globalen system, in welchem einer mehr verdient als andere und mehr sparen kann als andere länder, gibt es immer jemanden der zu uns kommen wird!

Doolin
Doolin
Kinig
1 h 51 Min

…weniger wäre mehr…
🤪

andr
andr
Universalgelehrter
1 h 54 Min

Für mich ein klares Bild, einheimischen wird es zu teuer, den Gästen anscheinend nicht. Etwas ist aus dem Ruder.

Oldwest
Oldwest
Grünschnabel
1 h 10 Min

Endlich wieder einmal eine gute Nachricht…

Horatio
Horatio
Neuling
31 Min 12 Sek

Megmer jo lei ba die Spritpreise schaugen, i wor leschten Sunntog in Val die Fiemme Diesel 1,675 ba ins in der Gegend ischer 1,83 und ban Auto gian a por Liter innen 

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