Von: luk
Bozen – Per Dekret hat Italiens Premier Mario Draghi verfügt, dass Mitarbeiter im Gesundheitswesen, im Sozialbereich und in Apotheken sich impfen lassen müssen. Wer sich nicht fügt, wird an eine Arbeitsstelle versetzt, wo es keinen Patientenkontakt gibt. Ist das nicht möglich, erfolgt die Suspendierung bis Ende Dezember ohne Gehalt. Der Aufschrei war entsprechend groß. Immerhin sind allein in Südtirol laut der Tageszeitung Alto Adige rund 1.200 Mitarbeiter der Sanität und etwa 1.400 Mitarbeiter in den Seniorenheimen noch ohne Impfschutz.
Nun müssen die Berufskammern und Arbeitgeber die Verzeichnisse ihrer Mitglieder und Mitarbeiter weiterleiten, um abzugleichen, wer sich bereits geimpft hat. Zahlreiche Sanitätsmitarbeiter haben über ihren Anwalt versucht, diese Datenübermittlung zu verhindern. Beim Sanitätsbetrieb fanden sie allerdings kein Gehör. Man sei verpflichtet, das Gesetz umzusetzen.
Doch die strenge Regelung scheint ihre Wirkung auch nicht zu verfehlen: 100 Ärzte und Pfleger sowie 50 Mitarbeiter in Apotheken wollen sich nun impfen lassen.
Bis die wirklich strengen Schritte für die Impfunwilligen greifen, werden wohl noch einige Wochen ins Land ziehen. Beim Sanitätsbetrieb ist man sicher, dass die Mehrheit am Ende einer Impfung zustimmen wird. Falls dies nicht der Fall ist, dürfte es in der Pflege zu Engpässen kommen.
Im Sanitätsbetrieb sind derzeit 73 Prozent der Mitarbeiter geimpft. In den Altenheimen sind zwischen 50 und 70 Prozent geimpft oder hatten in den letzten drei Monaten eine Corona-Infektion und können sich noch nicht impfen lassen.