Von: mk
Bozen – Die Unternehmen sind besorgt aufgrund der Einführung von Zollgebühren für den Import von Stahl und Aluminium von Europa in die Vereinigten Staaten. Dazu der Präsident der Confindustria, Vincenzo Boccia: „Wir werden mit großer Aufmerksamkeit die Folgen und Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Märkte bewerten, ab sofort gilt es aber, drei entscheidende Dinge zu beachten: erstens, dass die Europäische Union vereint bleibt und nicht in die Versuchung gerät, sich zu zersplittern. Zweitens, dass mit großer Aufmerksamkeit die Auswirkungen einer möglichen Antwort der EU bewertet wird, um eine Eskalierung der Situation und somit eine Ausweitung auf andere Märkte zu vermeiden. Drittens muss der Dialog mit der amerikanischen Verwaltung unbedingt aufrecht erhalten bleiben.“
Auch der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea, bekräftigt diese Stellungnahme: „Anlässlich unserer jüngsten Vollversammlung, bei der Vincenzo Boccia unser Ehrengast war, haben unsere Unternehmer die unauflösbare Verbindung mit Europaunterstrichen. Wir haben mehrmals wiederholt, wie gerade Südtirol, ein offenes, mehrsprachiges Land und eine Plattform des Austausches, das Herz Europas ist. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Europa auch in Zukunft weltweit die Wirtschaftsmacht Nr. 1 bleibt, mit den besten Sozialleistungen und der höchsten Lebensqualität.“
Ein möglicher Handelskrieg mit den USA hätte auch auf die Südtiroler Unternehmen direkte Auswirkungen, sowohl auf jene, die ihre Produkte direkt dort verkaufen, als auch auf Zulieferer von Betrieben, die in die Vereinigten Staaten exportieren. Rund 500 heimische Betriebe verkaufen ihre Produkte in den USA, der Anteil am Gesamtexport liegt bei 4,3 Prozent (knapp 200 Mio. Euro von insgesamt 4,8 Mrd. Euro). Die USA sind somit der fünftgrößte Markt für die Südtiroler Produkte. “Wir müssen uns alle gemeinsam dafür einsetzen, das vereinte Europa zu stärken. In diesem Prozess kommt Italien, als Gründungsstaat der EU, eine tragende Rolle zu“, so Giudiceandrea abschließend.