ICT-Masterplan: Startschuss für Umsetzungsplan

In der Sanität soll mehr online abgewickelt werden

Mittwoch, 30. November 2016 | 16:33 Uhr

Von: luk

Bozen – Gestern wurde per Direktionsbeschluss der Umsetzungsplan des ICT-Masterplans in der Sanität genehmigt. Damit ist ein nächster und wichtiger Schritt der Umsetzungsphase des ICT-Masterplans getan.

Das gestern beschlossene Schriftstück beschreibt detailliert die Umsetzung des ICT-Masterplans (ICT = Informations- und Kommunikationstechnologie) für die kommenden drei Jahre. In dem fast 80-seitigem Dokument wird unter anderem genau festgehalten, welche Entscheidungen auf welcher Anwendungsebene getroffen werden,  wie hoch die geschätzten Kosten sind, welchen Umfang der Zeitrahmen für Entwicklungen und Erwerb von Anwendungen hat, welche Spezifikationen für Integration und Anwendungen vorhanden sein müssen und nach welchem Governance-Modell des neuen Informationssystems des Südtiroler Sanitätsbetriebes funktionieren soll.

„Zwar handelt es sich bei ICT um einen sehr technischen Bereich, nichtsdestotrotz war und ist es uns wichtig, bei den geplanten Maßnahmen den Menschen, die Patientin und den Patienten, in den Mittelpunkt zu rücken“, so Generaldirektor Thomas Schael.

Dabei soll auch eine Neuentwicklung der klinisch-sanitären Prozesse sowie mittelfristig die Digitalisierung der Prozesse angegangen werden. Die Verteilung und Vernetzung von Informationen zwischen dem sanitärem Personal zur Unterstützung bei Entscheidungen und Diagnosen ist ein weiteres Ziel. Der Wirkungsgrad der Behandlung sowie eine Effizienz- und Qualitätssteigerung bei den sanitären Prozessen ein weiteres. Und nicht zuletzt wird eine Verbesserung der Wirksamkeit und der Effizienz der internen verwaltungstechnischen Prozesse angepeilt.

Dies entsprechend des neuen Landesgesundheitsplanes, der eine schnittstellen- und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sowie ganzheitliche IT-Konzepte und E-Health-Strategien vorsieht. Dabei müsse laut Gesundheitsplan „klar  die  Dienstleistungsorientierung für  die  Zielgruppen  (Bevölkerung,  Patienten/Patientinnen, Angehörige der Gesundheitsberufe; Gesundheitspolitik  und  -Verwaltung) beachtet werden.“

Der Umsetzungsplan ist auf drei Jahre ausgelegt und legt auch Prioritäten der verschiedenen Ziele fest. Ganz oben auf dieser Prioritätenliste stehen Ziele, die bereits 2017 umgesetzt werden sollen und die den Patientinnen und Patienten unmittelbar zugute kommen. So sollen etwa die Online-Vormerkungen auf weitere Fachleistungen ausgedehnt sowie Online-Zahlungen von Tickets und Rechnungen und das Abrufen  von Labor- und Radiologiebefunden online ermöglicht werden. Die Umsetzung einer App für den Bürger (erste Version 2017 einschließlich geokodierter Adressen und Infos zur Warteschlange in der Erste Hilfe) ist ebenso geplant wie die Digitalisierung der ärztlichen Verschreibungen von Medikamenten und Fachleistungen.

Die Schätzungen des Finanzierungsbedarfs zur Umsetzung der gesamten Maßnahmen belaufen sich für das Jahr 2017 auf sieben Millionen Euro, für 2018 auf 16 Millionen Euro und für 2019 auf 18 Millionen Euro.

Generaldirektor Thomas Schael: „Wir nutzen das neue Informationssystem quasi als Impulsgeber und Verstärker zur Optimierung der verschiedenen Prozesse, sei es der Behandlungs- als auch der Verwaltungsprozesse. Ein modernes, aufeinander abgestimmtes und – nicht zu vergessen – einheitliches IT-System ist heute für einen Gesundheitsversorger, der seine Aufgabe zufriedenstellend erfüllen will, unumgänglich. Mit diesem nun verabschiedeten Umsetzungsplan sind wir diesem Ziel einen wichtigen Schritt näher gekommen. Dank der Zusatzfinanzierung, welche die Landesregierung dem Sanitätsbetrieb gewährt hat, wurden diese Vorhaben in diesem Umfang möglich gemacht.“

 

Bezirk: Bozen