Von: APA/Reuters
Die Inflation in Deutschland ist im Dezember zum dritten Mal in Folge gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich deutlich um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit 2,4 Prozent gerechnet. Im November hatte die Teuerungsrate noch bei 2,2 Prozent gelegen, im Oktober bei 2,0 Prozent und im September bei 1,6 Prozent.
Dennoch hat sich die Inflation im vergangenen Jahr beruhigt. Im Jahresschnitt verteuerten sich Waren und Dienstleistungen um 2,2 Prozent. Zum Vergleich: 2023 lag die Teuerungsrate bei 5,9 Prozent, nachdem 2022 mit 6,9 Prozent noch ein historischer Höchststand erreicht wurde, weil nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine die Energiepreise nach oben schossen. Für 2025 rechnen viele Experten ebenfalls mit einem Wert von gut zwei Prozent.
Im Dezember verbilligte sich Energie zwar erneut. Allerdings fiel der Rückgang mit 1,7 Prozent zum Vorjahresmonat nicht mehr so stark aus wie im November mit 3,7 Prozent. Nahrungsmittel kosteten 2,0 Prozent mehr (November: +1,8 Prozent). Dienstleistungen verteuerten sich um 4,1 Prozent (November: +4,0 Prozent).
Wegen mehrerer Sondereffekte ist auch im Jänner noch keine Entspannung bei der Teuerung in Sicht. Allein die Preiserhöhung für das Deutschland-Ticket um 18 Prozent auf 58 Euro im Monat dürfte die Inflationsrate um 0,1 Prozentpunkte steigen lassen, sagt Ökonom Sebastian Becker von Deutsche Bank Research voraus. Hinzu kommt noch eine höhere CO2-Bepreisung, die mit Jahresbeginn von 45 auf 55 Euro pro ausgestoßener Tonne gestiegen ist. “Das wird die Preise für Kraftstoffe, Heizöl und Gas moderat erhöhen”, betonte Ökonom Becker. Auch Kfz-Versicherungen dürften wegen teurer gewordener Reparaturleistungen und Ersatzteile erneut spürbar mehr kosten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im vergangenen Jahr wegen des nachlassenden Inflationsdrucks ihren Leitzins viermal gesenkt – auf aktuell 3,00 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass er angesichts nachlassender Inflationsrisiken 2025 schrittweise auf 2,0 Prozent gedrückt wird. Die EZB strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent an.
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