Von: ao
Bozen – Neue Ideen finden und innovative Produkte auf den Markt bringen: eine Herausforderung für jeden Betrieb. Zwei Hilfsmittel dafür sind Open Innovation und Crowdfunding: Wie diese Instrumente zum Erfolg führen, haben vier Südtiroler Unternehmen beim Info-Aperitif des lvh gezeigt.
Offene Innovation und Schwarmfinanzierung – hinter diesen etwas sperrigen Begriffen steckt viel Potential. Bei Open Innovation nutzt ein Unternehmen das Wissen von vielen Menschen, um ein Problem zu lösen. Davide Complojer hat lange nachgedacht, wie ein mitwachsendes Kinderbett aussehen kann.
Irgendwann hat er sich dazu entschieden, diese Frage auf das Internetportal Open Innovation Südtirol zu stellen und viele Menschen mitdenken zu lassen. Herausgekommen sind 81 Ideen und die Motivation, einen neuen Geschäftszweig aufzubauen. Heute ist Davide Complojer mit dem Kinderbett „Ticia“ erfolgreich und hat mehrere Designpreise dafür erhalten. „Open Innovation war für mich eine sehr gute Gelegenheit, viele verschiedene kreative Ansätze zu erhalten. Die Menge an Ideen hat mich überrascht.“
Dass Open Innovation nicht nur im Handwerk funktioniert, zeigt Nicole Hambach Thaler vom Bühlerhof in Natz-Schabs. Thaler hat vor kurzem einen Ideenwettbewerb gestartet und sucht nach kreativen Produktideen, hergestellt aus dem Rohstoff Apfel. „Wir wollen unsere Äpfel nicht nur in die Genossenschaft liefern, sondern auch am Hof ein innovatives Produkt herstellen. Noch bis zum 17. April können alle Interessierten ihre Vorschläge einreichen“.
Menschen sind nicht nur eine gute Quelle für Inspiration, sondern können auch als Geldgeber dienen. Crowdfunding ist eine alternative Finanzierungsform, bei der viele Menschen kleine Geldbeträge geben und am Ende eine Summe zustande kommt, die die Realisierung von neuen Projekten ermöglicht.
Verena Ranzi von Takt Film hat kürzlich eine Crowdfunding Kampagne erfolgreich beendet und mehr als 5.000 Euro gesammelt. „Crowdfunding hat mir geholfen, einige Kosten für den Dreh des Kurzfilms PENG zu decken. Zudem ist meine Initiative bekannt geworden und ich konnte schon ein kleines Publikum finden, das den Film vorab sehen wird“.
Auch Irene Senfter vom Ökoinstitut Südtirol hat den Weg von Crowdfunding gewählt, um die Initiative „Mach mehr draus“ zu finanzieren. „Wir wollen nachhaltigen Fleischkonsum fördern. Über diese Kampagne bieten wir exklusive Erlebnisabende an, an denen Metzger des lvh und Südtiroler Gastronomiebetriebe teilnehmen. An einem Abend lernt man, verschiedenste Teile eines Tieres zu verarbeiten und kann sie anschließend gleich verkosten. Die Kampagne kann noch zwei Wochen auf www.crowdfunding-suedtirol.it unterstützt werden. Im Anschluss an die Impulsvorträge gab es einen kleinen Umtrunk und die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Der Abend wurde im Rahmen des EFRE geförderten Projektes CRAUT4SME organisiert.