Von: mk
Bozen – Dank des starken Anstiegs des Exports und der Anzahl der von den Unternehmen geschaffenen Arbeitsplätze wächst die heimische Wirtschaft kontinuierlich. „Bei strategischen Wettbewerbsfaktoren wie Innovation gibt es aber noch Potenzial“, meint der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea.
Wie auch im „Regional Innovation Scoreboard”, das in diesen Tagen von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, unterstrichen wird, weisen die Südtiroler Betriebe eine höhere Produkt- und Prozessinnovationsfähigkeit sowohl im Vergleich zum italienischen als auch zum europäischen Durchschnitt auf. „Die Innovation findet in den Betrieben statt und unsere Unternehmen holen auf, wie die hervorragenden Ergebnisse beim Export zeigen. Wenn unsere Produkte nicht Technologievorreiter und von höchster Qualität wären, wäre eine Steigerung des Exports um 60 Prozent zwischen 2009 und 2016 nicht möglich gewesen“, so Giudiceandrea.
Für ihn muss insbesondere auf drei Aspekte gesetzt werden, um die Betriebe beim Wachstum zu unterstützen: mehr Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, Aufwertung der Ausbildung der jungen Talente insbesondere im wissenschaftlich-technischem Bereich, Größenwachstum der Betriebe. „Südtirol verfügt über mehrere eigene Forschungseinrichtungen, die sich allerdings den Unternehmen gegenüber stärker öffnen müssen. Die Qualität von Forschungseinrichtungen wird nämlich international insbesondere auch an ihrer Fähigkeit zu Kooperationen mit privaten Unternehmen gemessen. Je mehr private Investitionen diese anziehen können, umso mehr kann die öffentliche Verwaltung Ressourcen für strategische Investitionen, angefangen bei den Infrastrukturen, freimachen.“ Insbesondere im Hinblick auf die Eröffnung des neuen Technologieparks wird die Einbeziehung der Privaten entscheidend für den Erfolg sein: „International erfolgreiche Forschungseinrichtungen sind stark aufgrund der angewandten Forschung, die insbesondere durch von der Industrie in Auftrag gegebene Forschungsprojekte finanziert wird. Diesen Weg müssen wir auch in Südtirol gehen. Nur eine echte Einbeziehung der Betriebe schafft Mehrwert und Arbeitsplätze.“
Wichtig ist für die Unternehmen zudem, junge Talente zu bekommen. „Mit der Universität haben wir eine Zusammenarbeit begonnen, von der wir sicher sind, dass sie wichtige Ergebnisse bringen wird, wenn das Ausbildungsangebot immer mehr an die Bedürfnisse der Betriebe angepasst wird. Die Stärkung der dualen Ausbildung sowie die Öffnung des Mietmarktes insbesondere für die Jugendlichen sind weitere bedeutende Elemente in diesem Zusammenhang“, ergänzt Giudiceandrea.
Abschließend weist der Präsident des Unternehmerverbandes auf die Notwendigkeit des Wachstums der Betriebe hin: “Export und Innovation werden derzeit in Südtirol vor allem von einer beschränkten Anzahl an Leitbetrieben geschaffen. Gemeinsam muss es uns gelingen, viel mehr Betriebe einzubeziehen, indem wir die heimischen Kleinstbetriebe beim Wachstum unterstützen, denn sie haben besonders im Hinblick auf Internationalisierung und Innovation noch ein großes Potenzial.“