Von: mk
Bozen – Mit der Erstellung einer neuen Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS3-Strategie) kommt das Land Südtirol einer Vorgabe der Europäischen Union nach und schafft die Voraussetzungen für den Zugang zu europäischen Förderprogrammen. Seit Februar 2020 arbeitet die Landesabteilung Innovation, Forschung, Universität und Museen zusammen mit zahlreichen regionalen Akteuren und mit wissenschaftlicher Unterstützung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI aus Karlsruhe an der Weiterentwicklung der von der Landesregierung im Jahr 2015 erstmals verabschiedeten RIS3-Strategie.
Als zentrales Planungsinstrument soll die Strategie von den Akteuren der Südtiroler Innovations- und Forschungslandschaft mitgetragen werden. Im Rahmen eines umfassenden Beteiligungsprozesses haben sich daher in den vergangenen Monaten Vertreterinnen und Vertreter von Forschungseinrichtungen, Institutionen, Wirtschaftsverbänden sowie von mehreren Unternehmen mit dem Strategieentwurf für Innovation und Forschung befasst. “Insgesamt haben bisher mehr als 100 Personen aus rund 45 Unternehmen bzw. Institutionen an der Erarbeitung der Inhalte für den Entwurf der neuen regionalen Innovationsstrategie mitgewirkt”, berichtet Abteilungsdirektor Vito Zingerle. “Nun sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich dazu zu äußern und ihre Ideen und Vorschläge im Rahmen einer öffentlichen Konsultation einzubringen.” Der Strategieentwurf ist ab sofort auf den Webseiten des Landes Südtirol unter www.provinz.bz.it/RIS3 abrufbar.
Intelligente Spezialisierung
Intelligente Spezialisierung ist ein standortstrategisches Konzept mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort zu stärken und Innovationstätigkeiten zu fördern. Regionale Prioritäten für Innovation, Forschung und Entwicklung (F&E) sollen dort gesetzt werden, wo vorhandenes Wissen und Technologien Erfolg versprechen. Die RIS3-Strategie ist damit zukunftsweisend für den Forschungs- und Innovationsstandort Südtirol.
Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen des Beteiligungsprozesses die vier zukünftigen Spezialisierungsbereiche für Südtirol festgelegt: “Automation and Digital”, “Food and Life Science”, “Alpine Technologies” und “Green Technologies”. Sie bilden mit den jeweils definierten Schwerpunktthemen, konkreten Zielen, Handlungsfeldern und Maßnahmen den Kern der Strategie. Impulsgebend für alle Spezialisierungsbereiche sind zudem die Themen “Nachhaltigkeit”, “Digitalisierung”, “Kreativwirtschaft” und “Aus- und Weiterbildung”. Aufgrund ihres übergreifenden Charakters wurden diese als Querschnittsfelder definiert.
“Damit soll die RIS3-Strategie noch stärker als bisher auf die standortspezifischen Stärken Südtirols ausgerichtet sein”, betont Vito Zingerle. Nach der öffentlichen Konsultation soll der Entwurf der RIS3 durch den Rat für Forschung und Wissenschaft begutachtet und von der Landesregierung genehmigt werden.
“Living Strategy”
Insbesondere im Bereich Innovation und Forschung sind die Rahmenbedingungen einem raschen Wandel unterworfen. Deshalb ist es sinnvoll, die RIS3-Strategie laufend weiterzuentwickeln und an die neuen Herausforderungen anzupassen. Zu diesem Zweck werden sich zukünftig eigens dafür eingerichtete Arbeitsgruppen in enger Abstimmung mit der öffentlichen Verwaltung und den Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik der laufenden Weiterentwicklung der Strategieinhalte widmen. Die Erreichung der gesetzten Ziele wird mithilfe eines neu entwickelten Kennzahlensystems überwacht.