Von: Ivd
Ritten – Der Obstbau steht vor neuen Herausforderungen: Klimawandel, steigende Produktionskosten und veränderte Konsumentenbedürfnisse verlangen nach innovativen Lösungen. Beim Auftakt des 36. Obstbauseminars des Vereins Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen (A.L.S.) drehte sich alles um zukunftsfähige Strategien und praktische Ansätze für den Obstbau. 180 Teilnehmer – darunter Obstbauern, Experten und Schüler – kamen ins Bildungszentrum Haus der Familie in Lichtenstern am Ritten, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Branche zu informieren.
Nach der Begrüßung durch Klaus Kapauer, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Obstbauseminar, hob Südtirols Landesrat für Landwirtschaft, Luis Walcher, in seinen Grußworten die Bedeutung von Innovation und Zusammenarbeit für den Obstbau hervor. Er betonte, dass auch Südtirol den globalen Veränderungen aktiv begegnen müsse.
Ein zentraler Gedanke zog sich durch die Vorträge aller drei Referenten: Ohne länderübergreifende Zusammenarbeit und die Bündelung von Kompetenzen wird es schwierig, den künftigen Herausforderungen im Obstbau zu begegnen. Diese Botschaft unterstrich nach Ansicht der Veranstalter die Wichtigkeit von internationalem Austausch und gemeinschaftlichem Handeln als Basis für nachhaltige und innovative Lösungen.
Bruno Bartheloz, Geschäftsführer der französischen Genossenschaft Blue Whale und neu gewählter Präsident von Pink Lady Europe, zeichnete ein klares Bild von den Herausforderungen der Branche. Bartheloz präsentierte das ambitionierte Projekt „(Ré)Génération Fruit“. Die Initiative zielt darauf ab, die Apfelproduktion durch innovative Technologien und nachhaltige Praktiken widerstandsfähiger und effizienter zu gestalten. Bartheloz erklärte: „Um die aktuellen Anforderungen zu bewältigen, müssen wir die Hebel der Innovation aktivieren – von Forschung und Entwicklung bis hin zu politischen Maßnahmen.“
Marco Rivoira, Geschäftsführer des piemontesischen Familienunternehmens Rivoira, stellte die neue Apfelmarke „Samboa“ vor. Sie besteht aus drei Sorten und ist für ihre süße, saftige und knackige Konsistenz bekannt ist. „Es ist entscheidend, den Kunden konstante Qualität zu bieten und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Sorten zu erhöhen“, sagte Rivoira.
Tim Strübing, Geschäftsführer der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft beleuchtete in seinem Vortrag die Herausforderungen der Kernobstproduktion. Er betonte die Notwendigkeit einer klaren Sortenstrategie, um langfristig wirtschaftliche und klimatische Anforderungen zu meistern. „Nur durch das systematische Ausdünnen unwirtschaftlicher Sorten und die Entwicklung klimaresilienter Varianten können wir den Obstbau zukunftsfähig gestalten“, so Strübing.
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