Von: luk
Bozen – Heute fand im NOI Techpark die Landesversammlung des Südtiroler Handwerks mit dem Titel „Intelligentes Handwerk“ statt. Zahlreiche Mitglieder des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) sowie Ehrengäste setzten sich mit der Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im Handwerk auseinander.
Einsatzmöglichkeiten wie kollaborative Roboter, optimierte Qualitätskontrollen, präventive Wartungsarbeiten und präzise Risikoanalysen bei Ausschreibungen wurden im Rahmen der Landesversammlung des Südtiroler Handwerks als zukunftsweisende Instrumente präsentiert. Der lvh-Präsident, Martin Haller, bezeichnete diese neuen Technologien als wertvolle Werkzeuge für den Arbeitsalltag. Vor allem aber müssten KI-Anwendungen Erleichterungen mit sich bringen und keine neuen bürokratischen Auflagen. „Unabhängig von der Künstlichen Intelligenz hat die Bürokratie mittlerweile ausufernde Maße angenommen, die für Kleinst- und Kleinbetriebe fast nicht mehr stemmbar sind. Regulierungen sind notwendig, müssen aber sinnvoll und effizient gestaltet sein. Es muss einen praktikablen Mittelweg nach dem Prinzip ‚Weniger ist mehr‘ geben,“ betonte Haller.
Haller sprach in seiner Rede auch die Leistungsbereitschaft im Handwerk an und forderte mehr Anerkennung, Wertschätzung und Unterstützung für die Handwerkerinnen und Handwerker. Junge Leistungsträger/innen, wie arbeitsfreudige Pensionistinnen und Pensionisten sowie Frauen sollten für ihre Leistung und ihr Engagement belohnt werden. Ein wichtiger Meilenstein – um Jugendliche für praktische Berufe zu sensibilisieren – sind die Betriebspraktika, die ab dem kommenden Schuljahr bereits für 14-jährige möglich sein werden. Haller dankte in diesem Zusammenhang dem lvh-Vizepräsidenten Hannes Mussak und Landesrat Philipp Achammer für ihr Bemühen, diesen Meilenstein zu erreichen. Achammer bestätigte sich auch weiterhin für die Förderung der frühzeitigen Berufsorientierung und die Stärkung der dualen Ausbildung einzusetzen.
Landesrat Marco Galateo betonte, die Rolle des Handwerks müsse wieder mehr in den Fokus der Gesellschaft gerückt werden. So müsse der Jugend das Handwerk bereits frühzeitig nähergebracht werden, um den Nachwuchs zu fördern. Das Handwerk müsse auch wieder in großen Stadtzentren seinen Platz finden.
Der Höhepunkt der Veranstaltung war ein Vortrag von Dominik Matt mit dem Titel „Gamechanger KI: Wie unsere Betriebe von künstlicher Intelligenz profitieren können“. Matt veranschaulichte mit einfachen Beispielen die Anwendung von KI im Handwerk und die damit verbundenen Erleichterungen im Berufsalltag. „KI wird nicht die Arbeitskräfte ersetzen, im Gegenteil, sie ermöglicht es den Unternehmen noch besser ihrer Kernaufgabe nachzugehen“, unterstrich Matt.
Die Landesrätin Magdalena Amhof unterstrich, dass das Handwerk bereits “intelligent” arbeite und betonte die Notwendigkeit der Unterstützung von Kleinst- und Kleinbetrieben.
Im Rahmen einer Mini-KI-Expo in der Kranhalle des Techparks präsentierten sich verschiedene Unternehmen und Institutionen, die bereits mit Künstlicher Intelligenz arbeiten. Unter anderem informierte das Fraunhofer-Institut über Robotik am Bau und über einen Chatbot als Planungsassistent, Catch Solve demonstrierte, wie KI genutzt wird, um Links auf Webseiten zu kontrollieren oder auch Fehler zu finden, Evvolution erläuterte die Nutzung von KI im Webdesign, sowie in der Bildbearbeitung und die Abteilung Innovation & Neue Märkte im lvh erklärte die Nutzung von ChatGpt.
„Durch praktische Anwendungsbeispiele gelingt es, die Künstliche Intelligenz greifbar zu machen. Die Entwicklungen auf diesem Gebiet sind rasant, und das Handwerk ist bereit, unmittelbar anzuknüpfen,“ betonte lvh-Präsident Hannes Mussak. Der italienische lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo ergänzte: „Die jungen Generationen sind es gewohnt, mit solchen neuen Instrumenten zu arbeiten und sie in ihre Arbeit zu integrieren. Die ideale Kombination ist die Kooperation zwischen Mensch und Maschine und darin sollte der Mehrwert von KI liegen.“
Wahl des Rates des Südtiroler Handwerks
Im Rahmen des internen Teils der Versammlung wurde der neue Rat des Südtiroler Handwerk gewählt. Dieser wird in der nächsten Legislatur von folgenden Personen vertreten:
Alber Reinhold, Baumgartner Jonas, Bergamo Giorgio, Bicciato Romano, Blaas Konrad, Bortolon Daniela, Christoforetti Herbert, Complojer Davide, Dabringer Zublasing Marialuise, Dallemulle Anna, Dantone Rudolf, Duffek Johann, Egger Robert, Engl Harald, Falcomatà Maria Stella, Felderer Heidi, Filippi Arnold, Gampenrieder Patrick, Genetti Julia Amalia, Gögele Andreas, Gruber Georg, Gruber Michael, Gufler Verena, Haller Martin, Happacher Dieter, Heiss Dietmar, Hillebrand Claudia, Insam Ivo, Jacob Doris, Joos Erhard, Kasal Herbert, Kaufmann Alexander, Kerschbaumer Thomas, Kofler Klaus, Lamprecht Franz Josef, Lardschneider Monika, Leimgruber Kircher Rosmarie, Leitner Annelies, Lobis Paul, Mair Kurt, Mock Dietmar, Molinari Claudio, Moling Roberto, Mussak Hannes, Nagler Klaus, Nocker Günther, Oberhofer Theo, Pallaoro Renato, Piazzi Mathias, Piccolruaz Filip, Pichler Horst, Pichler Josef, Pidutti Elio, Platter Günther, Ploner Fritz, Ploner Thomas, Raffeiner Kerschbaumer Hermann, Rauchenbichler Karl Rudolf, Reichhalter Priska, Röhler Heidi, Seeber Andreas, Senoner Hannes, Telser Gerd, Thaler Hansjörg, Toll Tobias, Trafoier Rudi, Trafojer Melanie, Tschenett Holzer Petra, Unterweger Siegfried, Waldboth Astrid, Wiedmer Perkmann Angelika, Wieser Georg Martin, Zerbini Martina und Zöggeler Johann.
Die Wahl des neuen lvh-Vorstandes und des lvh-Präsidiums findet am 16. Mai 2024 statt.