Von: mk
Mals – Das IBI-Euregio Kompetenzzentrum hat sich auch im Jahr 2022 im Rahmen der diesjährigen Interalpine Energie- und Umwelttage in Mals wieder einem hochaktuellen und brisanten Thema gestellt: dem Innovationspotential der Wasserkraft.
In Europa schlummern hinsichtlich erneuerbarer Energieformen noch wesentliche Potentiale, die es im Rahmen der EU-Klimaschutzziele zu erschließen gilt. Auch die älteste erneuerbare Energie, die Wasserkraft, hat noch brachliegende Potentiale, die entwickelt werden können. Sie ist eine erprobte, langbewährte Technologie, die sich aber immer wieder neu erfindet.
Die weltweite Energiekrise zeigt, wie wichtig eine unabhängige und erneuerbare Energieversorgung ist. Seit Jahrtausenden nutzen Menschen die Kraft des Wassers und auch in unserem Jahrhundert ist der Einsatz der Wasserkraft zur Energienutzung unerlässlich. Ohne diese wird es keine nachhaltige Energiewende und auch keine Abkehr von teuren fossilen Brennstoffen geben. Sie ist die Energieform mit der besten CO2-Bilanz und dem besten Energieerntefaktor, die anders als Wind und Sonne kontinuierlich Strom erzeugen kann und damit wesentlich für die Versorgungssicherheit ist.
Innovationspotential
International bekannte Branchenexperten aus Wissenschaft und Praxis haben im Rahmen der Fachtagung Einblicke und Know How zu Möglichkeiten und Entwicklungen im Bereich der Innovation bei Zivilbauten und in Betrieben gegeben. Immer die Ökologie im Blick. Mit dabei Anton Schleiss (em. Univ.-Prof. ETH Lausanne), Thomas Schleker (Policy Officer Europäische Kommission), Jeffrey Tuhtan (Uni Tallin), Magdalena Neuhauser (Hydro Analytics, ANDRITZ Hydro AG), Emil Bieri (Axpo Power AG) u.v.m.
Branchenexperten und Teilnehmer im Gespräch
In der Fachdiskussion setzten sich unter reger Teilnahme Experten und Anwesende mit der Frage auseinander, ob eine alte Technologie innovativ sein kann. Zusammenfassend waren alle der Meinung, dass die Wasserkraft in sich wandelnder und immer komplexer werdender Umwelt Innovation braucht. Sie ist ausschlaggebend, ob wir auf ein „Blackout“ zugehen oder es verhindern können. Wichtig wäre, die Bevölkerung miteinzubeziehen und die Wasserkraftwerke als Mehrzweckprojekt zu nutzen. So könne man mögliche Synergien nutzen und für Umwelt und Menschen eine Win Win-Situation schaffen. Eine ehrliche, transparente Kommunikation nach außen, würde viele Missverständnisse aus dem Weg räumen, auch weil die Wasserkraft immer wieder Innovationen aufnimmt und umsetzt.
Walter Gostner, (Patscheider & Partner GmbH., Mals), Verwaltungsrat IBI-Euregio Kompetenzzentrum und Mitorganisator der Fachtagung zeigt sich äußert zufrieden: „Das überaus aktuelle Thema hat auch bei dieser vierten Auflage für einen voll besetzen Saal, viele Fachexperten und einen spannenden Austausch gesorgt. Wir als Organisatoren sind mit dem Verlauf überaus zufrieden. Die Wasserkraft ist eine notwendige und nachhaltige Energiequelle, die absolutes Innovationspotential hat. Mit dieser Veranstaltung haben wir wieder neue Erkenntnisse gewonnen und sind umso mehr überzeugt, dass durch Netzwerke und die Einbindung der Bevölkerung, zukunftsträchtige und sinnvolle Projekte umgesetzt werden können.“
Die Tagung wurde in bewährter Manier von Patscheider & Partner GmbH. (Mals), der Anwaltskanzlei GEISSELER LAW (Freiburg i. Br.), dem IBI-Euregio-Kompetenzzentrum (Vahrn – Südtirol), der TIQU – Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoffe (Ötztal Bahnhof) sowie dem Südtiroler Energieverband SEV organisiert. Für sie ist die Verbindung von Theorie und Praxis grundlegend. Den Abschluss der Interalpinen Energie- und Umwelttage Mals 2022 bildete der „Tag der Exkursion“ mit Besichtigung der im Jahre 2022 in Betrieb gegangenen Kraftwerke Konfall (Schluderns) und Suldenbach (Prad).