Von: luk
Kurtatsch – Zum zweiten Mal lud das Südtiroler Unternehmen Rotho Blaas, das zu den weltweit führenden Anbietern von Lösungen für den Holzbau zählt, kürzlich zu einer internationalen Fachtagung nach Kurtatsch. Dabei ging es um aktuelle Entwicklungen und künftige Herausforderungen in der stark wachsenden Branche.
Kurtatsch, im Februar 2017. Schon seit einigen Jahren verzeichnet der Holzbau im Vergleich zu anderen Baubranchen starke Zuwächse. Zurückzuführen ist das vor allem auf die noch recht junge Technologie des Brettsperrholzbaus. Durch diese lässt sich mit Holz wesentlich größer und höher bauen als noch vor wenigen Jahren. Insbesondere im Wohnbau oder im Bau von Hotels kommt der Brettsperrholzbau wegen der schnellen und flexiblen Bauweise immer öfter zum Einsatz. Rotho Blaas liefert dafür die passenden Verbindungs-, Bauabdichtungs-, Schalldämmungs- und Absturzsicherungssysteme.
Internationales Teilnehmerfeld in Kurtatsch
Mit den steigenden Anforderungen im Holzbau wachsen auch die Herausforderungen für Architekten, Planer, Ingenieure und Produzenten. Rotho Blaas lud daher am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal nach 2016 zu einer Fachtagung am Firmensitz in Kurtatsch im Südtiroler Unterland. Dem Ruf folgten diesmal insgesamt 70 Experten aus den Niederlanden, England, Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus Südtirol. Darunter waren etwa Professoren der TU München, der Universität Innsbruck, der ETH Zürich sowie der Delft University in den Niederlanden. „Die Veranstaltung war auch heuer ein großer Erfolg mit regem Zuspruch. Im Bereich Brettsperrholz ist die Tagung mittlerweile wohl schon die wichtigste in Europa – und die zweitwichtigste weltweit. Im kommenden Jahr wollen wir bis zu 100 Teilnehmern Platz bieten“, erläutert Rotho-Blaas-Gesellschafter Peter Lang.
„Um einen Austausch von Fachleuten, egal ob wissenschaftlicher, planender, handwerklicher oder industrieller Herkunft, zu ermöglichen, brauchen sie entsprechende Veranstaltungen. Rotho Blaas bietet dafür eine ideale Möglichkeit“, betont Roland Maderebner von der Universität Innsbruck, der über Forschungsarbeiten mit Verbindungssystemen referierte. „Das ‚Elfenbeinturm-Denken‘ hat sich vice versa seitens der Privatunternehmungen aber auch seitens der Universitäten selbst geändert. Am Arbeitsbereich Holzbau der Uni Innsbruck existiert eine sehr enge Verknüpfung mit der gesamten Holzbranche. Unternehmungen treten mit konkreten Fragestellungen an die Wissenschaftler heran. Dann wird in einer engen Zusammenarbeit versucht, diese Fragestellungen abzuarbeiten.“
Die neuen Möglichkeiten im Brettsperrholzbau beschäftigen insbesondere Bauphysik, Brandschutz und Statik sowie Materialfestigkeit. Gerade Akustik und Schalldämmung stellen derzeit die größten Herausforderungen dar. Aber auch Erdbebensicherheit wurde in Kurtatsch thematisiert. „Erdbebensicheres Bauen ist natürlich ein Muss, juristisch wie gesellschaftlich. Der Stand der Forschung dahingehend ist gut. Es gibt einige einfache Methoden, Holz ist ein toller Baustoff. Leider ist mitunter die Differenz zwischen Forschungswissen und dem, was aktuell gebaut wird, noch recht groß. Hier gilt es anzusetzen“, konstatiert Martin Geiser, Dozent an der Berner Fachhochschule in Biel (SUI).
Die Verbindung unterschiedlicher Baumaterialien wie Holz und Stahlbeton ist ebenfalls ein zentrales Zukunftsthema. „Holz gewinnt gegenüber anderen Baustoffen immer mehr Marktanteile. Die Bauweisen und Verbindungssysteme werden zunehmend innovativer, zudem trifft Holz den nachhaltigen Gedanken unserer Zeit. Die Zukunft liegt sicherlich im Bereich von Hybridgebäuden, bei denen Holz mit anderen Baustoffen kombiniert wird“, erörtert der Vortragende und Bauingenieur Konrad Merz.
Über Rotho Blaas
Die Rotho Blaas GmbH beschäftigt sich seit 1991 mit der Entwicklung innovativer Befestigungs-, Bauabdichtungs-, Schalldämmungs- und Absturzsicherungs-Systeme für den Holzbau. Der Südtiroler Betrieb mit Hauptsitz in Kurtatsch bietet Architekten, Planern, Holzkonstrukteure und Zimmerern zudem einen technischen Beratungsservice. Mit rund 30.000 Kunden weltweit zählt Rotho Blaas zu den führenden Unternehmen der Branche. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt rund 280 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 46 Mio. Euro.