Von: apa
Der insolvente österreichische Wäschehändler Palmers soll von einem Investor aus dem Ausland gerettet werden. Der Einstieg verzögert sich aber, die Abstimmung über den Sanierungsplan ist am Dienstag um zwei Wochen auf den 20. Mai verschoben worden, wie die Gläubigerschützer nach einem Gerichtstermin in Wiener Neustadt mitteilten. Spätestens dann soll feststehen, wer die neuen Geldgeber sein sollen. Palmers sitzt auf Schulden von fast 80 Mio. Euro.
Die Palmers AG verwies am Dienstag darauf, dass zwischen den bisherigen Palmers-Eigentümern und einer strategischen Investorengruppe rund um ein börsennotiertes Textilunternehmen eine Absichtserklärung geschlossen worden sei. Bis zum 20. Mai soll die Übernahme unter Dach und Fach sein und die Gläubiger über den Sanierungsplan abstimmen. Für AKV-Gläubigerschützerin Cornelia Wesenauer ist der Einstieg allerdings nicht fix, solange der Investor nicht offiziell präsentiert wurde und der Vertrag unterschrieben ist, wie sie zur APA sagte.
Eigenverwaltung zurückgelegt
Palmers braucht frisches Geld, um zumindest einen Teil seiner Schulden zurückzahlen zu können. Bisher war geplant, dass die Gläubiger 30 Prozent ihrer Forderungen erhalten. Allerdings hat Palmers am Dienstag vor Gericht die Eigenverwaltung im Sanierungsverfahren zurückgelegt. Die Mindestquote sinkt damit auf 20 Prozent. Bisher wurden Forderungen von 76,8 Mio. Euro angemeldet, davon wurden vorerst aber nur 17 Mio. Euro anerkannt.
Dem 1914 in Innsbruck gegründeten Traditionsunternehmen ging heuer das Geld aus und es musste deshalb im Februar Insolvenz anmelden. Seither wurden 47 Filialen geschlossen, über hundert Mitarbeiter sowie mehrere Franchiseverträge gekündigt. Offen sind nach Unternehmensangaben noch 70 eigene Filialen und 46, die von Franchisepartnern betrieben werden. Der Personalstand der Palmers Textil AG sank auf unter 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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