Jobverluste werden befürchtet

Internes Papier: EU-Autoindustrie fürchtet um Millionen Jobs

Samstag, 14. September 2024 | 13:32 Uhr

Von: APA/dpa

Angesichts der angespannten Lage der Autoindustrie warnt ein internes Papier aus der europäischen Autobranche vor dem Verlust von Millionen Jobs. Die Industrie sei nicht in der Lage, eine bevorstehende Verschärfung von EU-Klimavorgaben einzuhalten, heißt es in dem Schreiben, das der dpa vorliegt. “Folglich wird die EU-Industrie mit Strafzahlungen in Milliardenhöhe konfrontiert.”

Wer Strafen entgehen wolle, habe “kaum eine andere Wahl, als die Produktion erheblich zu drosseln, was Millionen von Arbeitsplätzen in der EU bedroht”, heißt es. Hintergrund sind die sogenannten Flottengrenzwerte. Diese legen einen Grenzwert für den CO2-Ausstoß von Autos fest.

Im Durchschnitt aller in der EU in einem Jahr zugelassenen Fahrzeuge darf dieser nicht überschritten werden. Derzeit liegt dieser Wert bei 115.1 Gramm CO2 pro Kilometer, pro Fahrzeug – gemessen anhand des sogenannten WLTP-Testverfahrens. Er soll 2025 auf 93,6 Gramm und 2030 auf 49,5 Gramm sinken. Für zu viel ausgestoßenes CO2 müssen Hersteller Strafe zahlen.

Das Papier nennt als Möglichkeit, den Strafen zu entgehen, die Produktion und der Verkauf von mehr als zwei Millionen Autos mit Verbrennungsmotoren könnte eingestellt werden. Das entspreche der Leistung von acht Fabriken. Damit verbunden wäre der Verlust von Millionen Arbeitsplätzen. Damit es nicht so weit kommt, wird vorgeschlagen, einen Notfallartikel zu nutzen, der schon bei Corona zum Einsatz kam. Die EU-Kommission könnte so die Einführung schärferer Vorgaben um zwei Jahre verschieben.

Der europäische Automobilverband Acea teilte auf Anfrage mit, das Papier sei dem Verband bekannt. Es sei kein offizielles Papier des Lobbyverbandes. Nach dpa-Informationen ist das Schreiben authentisch und kursiert innerhalb der europäischen Automobilbranche. Zuvor hatte auch der Finanzdienstleister Bloomberg über das interne Papier berichtet.

Umweltschützer äußerten sich empört über das Papier. “Der Vorstoß ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten: Die Autohersteller haben in den letzten zwei Jahren über 130 Milliarden Euro Gewinn gemacht und hatten genügend Zeit, sich auf das seit 2019 bekannte CO2-Ziel vorzubereiten”, sagte Sebastian Bock, Geschäftsführer der Umweltorganisation Transport & Environment Deutschland. Jetzt forderten sie, dass ein Notstand ausgerufen werde, um weiterhin schmutzige Autos verkaufen können.

Kommentare

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17 Kommentare auf "Internes Papier: EU-Autoindustrie fürchtet um Millionen Jobs"


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Stryker
Stryker
Superredner
2 h 29 Min

Die Eu muant die Welt zu rettn,und mocht die Wirtschaft nebenbei kaputt und isch Schuld das 100.000de Bürger in Arbeitsplatz verliert.
Die E-Mobilität isch nix onders wia a Augenauswischerei.

Oracle
Oracle
Kinig
2 h 15 Min

@Stryker…. bitte Scheuklappen ablegen und sich mal objektiv mit der EMobilität beschäftigen bevor man so einen Schmarrn von sich gibt. Arbeitsplätze kommen und gehen, hätte die EUAutoindustrie früher auf EAutos gesetzt, würde man in vielen Werken jetzt Batterien statt Auspuffe und Getriebe produziert! Das mit der Augenauswischerei möchte ich erklärt bekommen. Ich fahre EAuto und spare mir im Betrieb des Autos im Vergleich zum tdi schön viel Geld…

pustramannl
pustramannl
Grünschnabel
2 h 12 Min

gib i dir zu 100 prozent recht…

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
1 h 10 Min

@Oracle das muss nicht bei allen zutreffen, je nach Job und wo man wohnt.

N. G.
N. G.
Kinig
6 Min 33 Sek

Interessant. Frag dich mal warum China Arbeitsplätze geschaffen hat und die in Europa verloren gehen. Sie sind uns ganz einfach voraus und unsere Industrie hat gepennt! Frag die Manager die aufs schnelle Geld gesetzt und nicht in die Zukunft gedacht haben. In ihrer Arroganz dachten sie einfach sie bleiben sowieso ganz oben. Irrtum, die grossen, BMW, Mercedes, VW und Stelantis haben viel zu spät angefangen was zu tun. Wobei es bei Verbrennern ja über Jahre schon bessere und standfestere Autos aus den asiatischen Raum gibt.

TheP
TheP
Grünschnabel
2 h 58 Min

So schaufelt man sich selbst das Grab. Immer weiter so. Um 80 kg Mensch zu transportieren braucht es mehr als 1000 kg Schrott drum herum, denn man will das Auto ja auch herzeigen können. Und wenn ein ganzes Fünftel der Wärmeenergie zur Firtbewegung genutzt werden kann haben wir das den laufenden Effizienzsteigerungen zu verdanken! Die europäische Automobilbranche wirdso rechts von den USA und links von China überholt. Aber man schläft weiter nach dem Motto: Hey Träumer, mach die Augen nie mehr auf…

Oracle
Oracle
Kinig
2 h 19 Min

… ist schon absurd immer noch auf eine sehr ineffiziente komplizierte Verbrennertechnologie setzen zu wollen, obwohl in der Zwischenzeit auch einfachere und effizientere Antriebstechnik vorhanden ist! Importzölle auf EAutos werden die Konsumenten doppelt belasten, denn Autos werden teuer bleiben, man bleibt weiterhin von der Erdölindustrie abhängig sein und die Umwelt und eigene Luft weiter verschmutzen….EAutoFahren macht Spass, lärmfrei und vibrationsfrei und sehr viele könnten es von der Sonne über das eigene PVDach laden, man wäre viel unabhängiger und im Betrieb günstiger. Dies scheint bei vielen aber nicht angekommen zu sein…

N. G.
N. G.
Kinig
3 Min 18 Sek

Würde man deinen Gedanken zu Ende denken muss man sich fragen wozu es beispielsweise in Italien überhaupt Autos gibt die schneller als 120 fahren. Wozu, man darf ja nicht. Der Wahnsinn hat Methode! Grins
Wie billig und effizient wären sie dann!

info
info
Kinig
3 h 2 Min

Eine gute Nachricht.
Man könnte ja auch etwas herstellen, das weniger schädlich für Natur und Gesellschaft ist

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
2 h 20 Min

Man braucht sich nur den Salvini anschauen. Das Aus für Verbrenner wurde ja schon eine Zeit zurück aausvemacht. Italien tut natürlich nichts, um sich zukunftsfit zu machen und bleibt zurück. Jetzt merken sie, dass es ernst wird und versuchen alles, um den Stopp wieder zu kippen, weil sonst Italien crasht weil stark auf Autoindustrie ausgelegt. Die Chinesen holen sie aber eh nicht mehr ein und die übliche blöde Italofigur mit ihren Proroghe welche ihr Unvermögen cachieren sollten, machen sie sowieso.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
2 h 7 Min

Iats hom se in Mischt banond… war vorauszusehen!

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
11 Min 31 Sek

@Homelander: das sagen ausgerechnet die, die sich stets für mehr Nationalstaatlichkeit und weniger EU aussprechen! Das ist eben eine Folge davon, dass jedes Land nur die eigene Industrie verteidigt und tut was es will und bei Bedarf auch die anderen Staaten mit einem Veto an der Weiterentwicklung hindert, durch Steuerdumping die Gemeinschaftsinteressen verrät und Unternehmen abwirbt.

Oracle
Oracle
Kinig
2 h 27 Min

… die EUAutoindustrie hat es kläglich verschlafen, sind nach vorne gegangen und haben nach hinten geschaut, obwohl auch in Europa Battereiforschung und PV in den 2010Jahren breits da waren, aber nicht beachtet wurden!

Brauni
Brauni
Tratscher
1 h 55 Min

Nur mehr verrückt das Ganze

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
1 h 12 Min

Die Umweltschützer und Tierschützer werden es mit ihren Aktionen schaffen, das die Menschen in Europa total verarmen.
Hinter dieser Tier und Umwelt- Lobby stecken reiche Menschen dennen die Verarmung der Gesellschaft scheisegal ist, ja sogar recht denn sie profitieren davon.

Neumi
Neumi
Kinig
57 Min 17 Sek

Jahrelang blockieren und dann jammern. Typisch.

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
22 Min 39 Sek

Wer Jahrzehnte lang sich zur Gewinnoptimierung technischen Neuerungen verschließt und mit Schwindeleien (Dieselskandal) sowie massiver politischer Lobbyarbeit am Statusquo festhalten will, braucht sich nicht zu wundern, wenn man irgendwann von anderen aufstrebenden Staaten links und rechts überholt wird. Hinzu kommt noch, dass genau diese Autokonzerne sich die Konkurenz aus China selbst aufgebaut haben, indem Milliarden in chinesische Jointventureprojekte mit mehrheitlich chinesischer Beteiligung investiert wurden und werden, um dort billiger produzieren zu können! Irgendwann kommt Zahltag und man braucht sich dann weder zu wundern noch nach (wiederholten) staatlichen Unterstützungen auf Kosten der Steuerzahler zu rufen….

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