Von: luk
Bozen – Das neue öffentliche Alarmierungssystem IT-alert wird in den kommenden Wochen erneut italienweit erprobt. Am morgigen Donnerstag, 26. September, gegen 10.00 Uhr wird der Test in der Nachbarprovinz Trentino durchgeführt, angenommen wird dabei ein radiologischer Notfall.
Diese Warnmitteilung kann auch außerhalb des Trentino in den angrenzenden Gebieten von Mobiltelefonen in Südtirol empfangen werden, wenn sich diese in der vom Testalarm betroffenen Mobilfunkzelle befinden. Dies wird in der Fachsprache als Overshooting bezeichnet, also ein Hinausschießen über den Sollwert. “Wer also morgen gegen 10.00 Uhr auf einem Mobiltelefon in Südtirol eine Nachricht von IT-alert erhält, muss nichts weiter unternehmen”, informiert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger. In Südtirol wurde das Alarmierungssystem bereits zweimal getestet (LPA hat berichtet). Auch in diesem Jahr ist wieder eine Testalarmierung vorgesehen, und zwar in acht Wochen, am 20. November.
Modernstes Alarmierungssystem mit Cell-Broadcast-Technologie
Das Alert-System gilt als das modernste Alarmierungssystem und wird schrittweise im ganzen EU-Raum eingeführt. In Italien steht IT für Italien, Alert heißt Warnung. Die Auslösung von IT-alert erfolgt zunächst nur zentral und ist auf bestimmte Ereignisse beschränkt, wie einen Bruch eines großen Staudammes, eine durch Erdbeben ausgelöste Flutwelle, nukleare Unfälle oder Störfälle in Industrieanlagen. Diese Push-Nachricht erhalten alle empfangsbereiten Mobiltelefone.
IT-alert-Nachrichten basieren auf der Cell-Broadcast-Technologie, einer einseitigen Kommunikationsart für kurze Textnachrichten, die in den Mobiltelefonnetzen zur Verfügung steht. Wenn die IT-alert-Benachrichtigung auf dem Gerät eintrifft, werden alle anderen Funktionen des Mobiltelefons vorübergehend blockiert. Um das Gerät wieder normal nutzen zu können, muss auf die Benachrichtigung getippt werden, um den Empfang zu bestätigen. Behörden, die Menschen im Katastrophenfall warnen wollen, brauchen keine persönlichen Daten von Handybesitzern, keine Telefonnummer, keinen Standort. Die zuständigen Institutionen warnen anonym alle, die in diesem Moment in einem Gefahrenbereich sind.
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