Von: luk
Bozen – Ein Unternehmen soll in den kommenden zwei bis vier Jahren jährlich 45 Landesbrücken testen. Dafür sind statische und dynamischen Kontrollen nötig. Die Landesregierung hat heute die Ausschreibung in Höhe von 1,34 Millionen Euro für Brücken genehmigt, die länger als zehn Meter sind. Je nach Länge gelten unterschiedliche Richtlinien. Von den insgesamt 1662 Brücken auf Staats- und Landesstraßen sind 318 zwischen zehn und 20 Meter lang, 161 mehr als 20 Meter.
Laut Mobilitäts- und Infrastrukturenlandesrat Daniel Alfreider, der den Antrag eingebracht hat, legt das Land Südtirol “großen Wert auf die Erhaltung der Bestandsinfrastruktur. Im Normalfall werden durch die laufenden Überprüfungen größere Mängel rechtzeitig erkannt und behoben.” Die 1662 Brücken auf den Südtiroler Staats- und Landesstraßen werden von den Mitarbeitern der Landesabteilung Tiefbau und des Straßendienstes sowie von Experten regelmäßig kontrolliert.
Bei längeren Brücken: Kontrollen alle 18 bzw. zehn Jahre
2009 hat der eigens eingerichtete Brückendienst ein umfangreiches Kontroll- und Überwachungsnetz für die Brücken geschaffen und fortan die Arbeiten über Prioritätenlisten abgewickelt. Dieses sieht unter anderem vor, dass jene 318 Brücken, die zwischen zehn und 20 Meter lang sind, alle 18 Jahre kontrolliert werden – und zwar mit einer statischen Abnahme und einer Belastungsprobe mit Schwerfahrzeugen. Für die 161 längsten Brücken in Südtirol – also jene mit einer Länge von über 20 Metern – muss alle zehn Jahre eine solche Belastungsprobe gemacht werden.
Morandi-Brücke in Genua vor einem Jahr eingestürzt
“Damit die Verkehrsteilnehmer auch auf den Brücken möglichst sicher unterwegs sind, müssen wir die Brücken regelmäßig genauer unter die Lupe nehmen, und prüfen, ob sie tragfähig sind”, sagt Alfreider und erinnert an den Einsturz der Morandi-Brücke in Genua vor fast genau einem Jahr mit über 40 Todesopfern.
Für die Kontrollen an den 479 über zehn Meter langen Brücken hat die Landesregierung am 30. Mai eine Ausschreibung genehmigt und rund 1,34 Millionen Euro für vier Jahre dafür vorgesehen. Die Dienstleistung, die das zu beauftragende Unternehmen erbringen muss, besteht in dynamischen und statischen Belastungsproben auf den Brücken. Dazu kommt die Miete von Fahrzeugen, die Beschilderung, die Verkehrsregelung und die Organisation. “Die Belastungstests und regelmäßigen Kontrollen zeigen, wo vorrangig und dringend eingegriffen werden muss. Alle Maßnahmen kommen dann auf eine Prioritätenliste, die wir abarbeiten, um das Verkehrsnetz stets sicher zu halten, denn Sicherheit geht immer vor”, betont der Landesrat.