Von: mk
Bozen – Jean Ziegler sprach und diskutierte gestern auf Einladung der Stiftung Südtiroler Sparkasse sowie des Südtiroler Kulturinstitutes in Bozen über die Ungerechtigkeit der aktuellen Weltordnung
Der prominente Menschenrechtsaktivist Jean Ziegler debattierte gestern in dem bis zum letzten Platz ausgebuchten Saal des Waltherhauses darüber, wie zerstörerisch unsere aktuelle Weltordnung wirke. Ausgangspunkt seiner Überlegungen im Rahmen des unter dem Motto „Verändere die Welt“ stehenden Diskussionsabends war sein gleichlautendes letztes Buch. Jean Ziegler, der Träger verschiedener Ehrendoktorate ist und mit zahlreichen Literaturpreisen geehrt wurde, gilt heute als einer der bekanntesten Menschenrechtsaktivisten und Globalisierungskritiker.
Seine Stimme wird weltweit gehört. Ziegler, der sich ausführlich mit den zahlreichen Fragestellungen der Zuhörerschaft auseinandersetzte, forderte dabei mehrmals auf, die Welt zu verändern und zu einer sozialen Ordnung beizutragen, die nicht auf Beherrschung und Ausbeutung basiert. Laut Ziegler sei es nichts anderes als Glück, in westlichen Ländern und damit im Wohlstand geboren zu sein. Er erinnerte mehrmals daran, dass der Einzelne gar nicht so ohnmächtig sei, wie er glaube: jeder Mensch kann auch im Kleinen zur Veränderung beitragen! „Es reicht wenn wir beginnen jene Ketten, die in unseren Köpfen fest verankert sind, zu sprengen, denn es sind diese Ketten, die uns daran hindern frei zu denken, zu schauen, zu gehen, zu träumen und zu fühlen“.
Sowohl Stiftungspräsident Prof. Konrad Bergmeister als auch der Vorsitzende des Südtiroler Kulturinstitutes Dr. Georg Mühlberger, die gemeinsam zur Veranstaltung eingeladen hatten, zeigten sich erfreut über die äußerst angeregte – wenn auch stellenweise kontroverse – Diskussion, welche sich zu den aufgeworfenen tagesaktuellen Thematiken ergeben hatte.