Von: luk
Bozen – “Junglandwirte, die einen Hof übernehmen, benötigen Unterstützung und stabile Voraussetzungen, um sich eine sichere Zukunft aufzubauen.” Die Anliegen, die der SBJ-Landesleitung hierbei besonders wichtig sind, wurden kürzlich beim Austausch mit den beiden Landtagsabgeordneten Franz Locher und Manfred Vallazza angesprochen.
Das Jahr 2020 bringt in Sachen Junglandwirteförderung Neuerungen mit sich, das steht bereits fest. Im September sollen auf politischer Ebene Vorschläge für neue Kriterien erarbeitet werden. „Mit 2020 läuft die aktuelle Förderperiode aus. Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv mit diesem Thema beschäftigt und unsere Vorschläge und Anregungen immer wieder geäußert“, erklärt Wilhelm Haller, der Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend. „Nun hoffen wir, dass wir auch gehört werden. Schließlich soll es eine Starthilfe für uns Jungbauern sein“, so Haller.
Schulische Ausbildung und Unterstützung bei Investitionen
Der Südtiroler Bauernjugend ist es hier besonders wichtig, dass alle Junglandwirte ein Recht auf eine Unterstützung erhalten, sei es in der Viehwirtschaft, als auch im Obst- und Weinbau. Der Landtagsabgeordnete Franz Locher stimmt der Bauernjugend in diesem Punkt zu: „Es darf kein Betrieb vergessen werden“. Besonders macht sich die Bauernjugend auch dafür stark, der schulischen Ausbildung der Junglandwirte mehr Anerkennung zu schenken und diese zusätzlich zu honorieren, denn die ständigen Neuerungen in der Landwirtschaft verlangen gut ausgebildete Jungbauern. Eine weitere Anregung der Jugend ist die stärkere Unterstützung der Junglandwirte bei Investitionen in Maschinen oder bei der Realisierung neuer Ideen am Hof.
Herdenschutz, Windwurfschäden und langfristige Planung
Nicht nur auf Unterstützung, sondern auch auf stabile Voraussetzungen seien die Jungbauern angewiesen. Diese fehlten zurzeit in einigen Bereichen. Ein Thema, das den Bauern Kopfzerbrechen bereitet, ist der Wolf. Jetzt im Herbst werden die Tiere von den Almen abgetrieben, doch im nächsten Sommer sollen sie wieder auf die Alm und der Wolf breitet sich weiter aus. Die Kompetenz der Entnahme von auffälligen Tieren hat Südtirol zwar inzwischen erhalten, doch die Jungbauern wünschen sich, dass diese auch in Anspruch genommen wird. Manfred Vallazza weiß von den Sorgen der Bauern, fügt aber hinzu: „Die Herdenschutzmaßnahmen sind eine Voraussetzung, damit eine Entnahme überhaupt möglich ist, da gibt es keine Alternative.“ Auch durch die Windwurfschäden im letzten Oktober haben einige Bauern einen Teil ihres Waldes eingebüßt und somit ist auch die Wertschöpfung verloren gegangen. Landesobmann-Stellvertreter Christoph Weiss schlägt in solchen Fällen eine unbürokratische Umwandlung von Wald auf Wiese vor. Franz Locher kennt die Thematik: „Wenn große Flächen gefallen sind, die unmittelbar an einer Wiese angrenzen, dann ist eine Erweiterung kein Problem. Ist jedoch inmitten von Waldflächen ein Hektar gefallen, so wird eine Umwidmung nicht möglich sein, schon allein um das Landschaftsbild zu erhalten.“
Was die Förderziele betrifft, ist Alex Perathoner, Bezirksobmann vom Eisacktal überzeugt, dass die Politik diese langfristig andenken müsste und nicht nur bis zur nächsten Periode. Beim Bau eines Wirtschaftsgebäudes etwa will der Bauer wissen, wie die Förderungen in Zukunft ausschauen um auch entsprechend planen zu können. „Bei solchen Investitionen braucht man einfach eine gewisse Sicherheit“, so Perathoner.
Die Südtiroler Bauernjugend wird sich weiterhin mit diesen Themen auseinandersetzen und hofft auf einen politischen Rückhalt der bäuerlichen Vertreter. „Es geht um unsere Zukunft und den Erhalt der elterlichen Höfe, deshalb sollten wir mitbestimmen und diese auch mitgestalten können“, fordert SBJ-Landesobmann Haller.