Von: luk
Bozen – Das vor Kurzem stattgefundene Geschäftsführer-Treffen der Jugenddienste diente den 20 Jugenddiensten dazu, einen Blick auf die vergangenen sowie bevorstehenden Monate zu werfen. Im Mittelpunkt der Überlegungen der Geschäftsführer stand die Herausforderung trotz Sicherheitsrichtlinien den bestmöglichsten Rahmen zu schaffen, um junge Menschen zu unterstützen und zu begleiten, die abgeschlossenen Sommerprojekte mit über 6.000 Teilnehmenden und die Gemeinderatswahlen.
Soziale Kontakte und Interaktionen
Ein zentrales Kennzeichen der Jugendarbeit ist, dass sie in all ihren Handlungsfeldern und Räumen auf soziale Kontakte und Interaktion (auf)baut. Durch hohes Engagement, Flexibilität und Kreativität der Jugenddienste konnten Kontakte und Beziehungen zu jungen Menschen, Netzwerkpartner, Verantwortungsträger und Experten auch während des Lockdowns gepflegt werden. Nichtsdestotrotz ist auf lange Sicht unmittelbarer Kontakt unumgänglich. Nun gilt es den Grundauftrag der Jugenddienste – vor Ort den bestmöglichsten Rahmen zu schaffen, um junge Menschen dahingehend zu unterstützen, dass diese selbstbestimmt und mitverantwortlich ihr Leben und die demokratische Gesellschaft gestalten können – unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zu erfüllen. Möglichkeiten und Grenzen der „Wiederöffnung“ von begleiteten und selbstverwalteten Jugendräumen unter Beachtung der Schutzmaßnahmen, die finanzielle Absicherung und Erwartungen sowie Befürchtungen für die Zukunft der Jugendarbeit, die Wichtigkeit der Vernetzung, aber auch der Mehraufwand im Bereich Verwaltung waren ebenso Thema wie die Gemeinderatswahlen und die vielfältigen Aspekte von Jugendpolitik auf verschiedenen Ebenen.
Sommerprojekte als Freiraum für junge Menschen
Ein besonderer Blick wurde auf die Sommerprojekte, welche vielerorts von den Jugenddiensten organisiert werden, geworfen. Der Weg von der Planung bis zur Durchführung war dieses Jahr nicht einfach: Die Richtlinien für Sommerprojekte wurden aufgrund der sich stetig ändernden Situation ständig angepasst, was wiederum für Planungsschwierigkeiten sorgte. Die bereits geplanten Sommerprogramme mussten ständig adaptiert werden, Sicherheitsmaterialien angekauft werden, Mitarbeitenden eingeschult und informiert werden, die ehrenamtliche Vorstände mussten die Verantwortung für die Sommerprojekte mit vielen Fragezeichen übernehmen, so der Tenor der Jugenddienste. Antriebsfeder der Jugenddienste war die Möglichkeit die Sommerprojekte trotz allen Sicherheitsmaßnahmen als Freiraum für junge Menschen zu gestalten und die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen. Rückblickend kann gesagt werden, dass die Unsicherheiten in der Planungsphase sehr ressourcenintensiv waren, jedoch konnten die Augen von mehr als 6.000 Kinder zum Leuchten gebracht werden, über 500 junge Menschen bekamen einen Sommerjob, Eltern konnten entlastet werden. Die Grundlage hierfür war ein enger Austausch mit Landesrätin Waltraud Deeg und der Familienagentur auf Landesebene und mit den politischen Verantwortlichen in den Gemeinden. Ebenso notwendig war ein enormer Einsatz der Mitarbeitenden der Jugenddienste, aber auch das Netzwerken und die Zusammenarbeit von vielen anderen. Mit Blick auf die Bedürfnisse der jungen Menschen und gemeinsam am selben Strang ziehen von Vielen konnte diese Mammutaufgabe bewältigt werden.
Junge Menschen als aktive und eigenverantwortliche Subjekte der Gesellschaft
Auch für die Jugenddienste heißt es neue Wege zu finden, um weiterhin Motor von Prozessen in der Regionalentwicklung der Jugendarbeit zu sein. Dabei entstehen an vielen Orten neue Ansätze und wertvolle Methoden, Verfahren und auch Richtlinien – vielfach digital, aber nicht nur. Austausch und Vernetzung ist nun umso wichtiger. Junge Menschen stehen bei allen Überlegungen im Mittelpunkt, denn trotz allen Einschränkungen und Vorgaben sind junge Menschen aktive und eigenverantwortliche Subjekte der Gesellschaft, die ein Recht auf Teilhabe und Mitbestimmung ihrer Lebensrealitäten haben und keine zu beschulende oder zu betreuende Objekte.