Von: luk
Bozen – Zu einem informellen Treffen haben sich am 28. August eine Delegation der Jungen Süd-Tiroler Freiheit und der ASGB-Jugend getroffen.
Inhaltlich ging es um die Situation der Jugendlichen in Südtirol. Es kristallisierte sich rasch heraus, dass die beiden Jugendorganisationen durchaus gemeinsame Nenner haben und in einigen ihrer Forderungen, z.B. im Bereich Entlohnung, Wohnbau und Gesundheitswesen deckungsgleich sind.
Man kam überein, dass es von Nöten sei, das Berufsbild der Pflegekräfte aufzuwerten. “Der Pflegenotstand kann nur eingedämmt werden, wenn den Pflegekräften – aber auch dem gesamten nichtärztlichen Personal – eine signifikant spürbare Lohnerhöhung gewährt wird. Nur so kann der Abwanderung der bei uns ausgebildeten Fachkräfte Einhalt geboten werden. Ebenso muss endlich eine Lösung mit der österreichischen Ärztekammer gefunden werden. Das endlose Hick-Hack hinsichtlich der Anerkennung der Facharztausbildung hätte bereits längst gelöst werden müssen – vor allem im Hinblick auf den akuten Ärztemangel in Südtirol”, hieß es auf dem Treffen.
Ein weiterer gemeinsamer Punkt betrifft das Wohnen. Die Jungen in der Süd-Tiroler Freiheit und im ASGB wurden in unzähligen Gesprächen mit Mitgliedern darauf hingewiesen, dass der Durchschnittsverdiener einerseits keinen Anspruch auf einen Beitrag für Miet- und Wohnnebenkosten hat, andererseits die Anmietung einer Wohnung, vor allem in den urbanen Gebieten, unleistbar ist. “Dies hat zur Folge, dass eine Familienplanung stark erschwert wird und die Jugendlichen immer länger bei den Eltern wohnen. Generell kann festgestellt werden, dass sich die EEVE im Bereich Wohnen im Hinblick auf eventuelle Förderungen negativ auf die Antragsstellenden auswirkt.” Dem – da sind sich ASGB-Jugend und die Junge Süd-Tiroler Freiheit einig – müsse unbedingt gegengesteuert werden.
Außerdem stimmen die beiden Jugendorganisationen dahingehend überein, dass in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch Luft nach oben ist. “Es muss sichergestellt werden, dass die Kinderplanung nicht an einem Interessenskonflikt zwischen Beruf und Familie scheitert. Diesbezüglich darf die Entscheidung eines Elternteils, das Kind zu Hause zu betreuen, nicht zu Rentenlücken führen. Die öffentliche Hand muss diese Wahlfreiheit ökonomisch und unbürokratisch unterstützen. Letztendlich profitiert die gesamte Gesellschaft von einer gesteigerten Geburtenrate und der Senkung des Durchschnittsalters.” Die Junge Süd-Tiroler Freiheit und die ASGB-Jugend kamen überein, sich weiterhin zu Themen, die im Interesse der beiden Organisationen sind, auszutauschen und auch gemeinsam auf deren Umsetzung zu pochen.