Von: mk
Bozen – Gemeinsam mit Landesrat Philipp Achammer sollen die Lehre und die praktischen Berufe aufgewertet werden sowie Jugendliche mehr Begleitung bei der Berufsorientierung erhalten. In einem Gesprächsaustausch haben die Junghandwerker im lvh, die Jungen Unternehmer im Unternehmerverband, die Jungen im hds, die Hoteliers- und Gastwirtejugend und die Südtiroler Bauernjugend die bevorstehenden Herausforderungen analysiert und konkrete Lösungsansätze angedacht.
Mit fünfzehn Jahren die richtige Berufswahl zu treffen ist schwierig. Jugendliche über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten ausreichend zu informieren ist ebenso schwer, besonders wenn es um die praktische Berufsausbildung geht. Um dieses zentrale Thema ging es bei einem Treffen der Vertreter der jungen Wirtschaftsverbände und Landesrat Philipp Achammer. Obwohl die duale Ausbildung weit über die Landesgrenzen hinaus ein Erfolgsmodell darstelle, wählen immer noch zu wenig Junge gerade diesen Ausbildungsweg. Zum einen, weil das Image der Berufsausbildung in den Köpfen der jungen Generation nicht mit einer akademischen Ausbildung gleichgestellt wird, zum anderen, weil sie keine Vorstellung über die vielseitigen Tätigkeitsfelder und Karrierechancen in den einzelnen Sektoren haben. „Durch die berufsbegleitende Matura wurde eine neue Tür in der praktischen Ausbildung geöffnet. Ein neues durchlässiges System bietet dieselben Möglichkeiten wie eine rein schulische Ausbildung sprich nach der Matura kann ebenso ein Hochschulstudium angestrebt werden. Viele Jugendlichen sind auch nicht in Kenntnis der sehr guten Verdienst- und Karrieremöglichkeiten“, betonen die Vertreter der Jungen Wirtschaft. Hier müsse aber sowohl bei den Jugendlichen, Eltern als auch bei den Lehrpersonen ein neues Verständnis und Denken angekurbelt werden.
Eine engere Zusammenarbeit wünscht sich die Junge Wirtschaft mit der Berufsberatung, um den jungen Mädchen und Burschen ein realistisches und spezifisches Berufsbild aufzuzeigen. Einen konkreten Einblick in die vielseitige Berufswelt könnten interessierte Schüler bereits in der Mittelschule durch Orientierungspraktika, den Besuch der Berufsschulen und persönlichen Kontakten mit Unternehmern erhalten. „Prognosen zufolge, wird es 2050 einen noch die dagewesenen Fachkräftemangel geben, dem wir schon jetzt entgegensteuern müssen“, so die einstimmige Meinung der Jungen Wirtschaft.
Landesrat Philipp Achammer, der sich sehr für die Stärkung der Lehre und die Umsetzung des Lehrlingspaktes einsetzt, sagte den Wirtschaftsvertretern auch seine weitere Unterstützung zu, wenn es darum gehe, Jugendliche für die duale Ausbildung zu begeistern. Schließlich brauche Südtirol nicht nur gute Universitäten und Studenten, sondern auch jene, die sie planen und bauen.