Von: luk
Bozen – Verschiedene Stadtgebiete in Bozen aufwerten und vor dem Verfall schützen: Zu diesem dringlichen Vorhaben leistet das Land Südtirol seinen Beitrag. Vermögens- und Hochbaulandesrat Massimo Bessone hat der Landesregierung heute das Raumprogramm für die Neugestaltung des Kapuzinergartens in Bozen zur Genehmigung vorgelegt. “Wir bemühen uns mit konkreten Maßnahmen, verschiedene Zonen in Bozen lebenswerter zu gestalten und gleichzeitig die Sicherheit zu erhöhen, damit sie für die Bürgerinnen und Bürger gut nutzbar bleiben”, erklärte der Landesrat im Anschluss an die Regierungssitzung.
Sowohl das Raumprogramm für den Kapuzinergarten als auch die damit verbundene Kostenschätzung erhielten heute grünes Licht von der Landesregierung. Die geschätzten Kosten für die außerordentliche Instandhaltung belaufen sich auf 1,34 Millionen Euro, davon 300.000 Euro für die Arbeiten und 650.000 Euro für die Gestaltung. Damit kann das Raumprogramm in das Jahresprogramm der Landesabteilung Hochbau und technischer Dienst aufgenommen werden. In der Folge können die Erstellung des Einreichprojekts und des Ausführungsprojekts und schließlich die Arbeiten ausgeschrieben werden.
Attraktivität für Kultur und Erholung steigern
Bei einem Lokalaugenschein mit den Landestechnikern am gestrigen Montag (11. November) wurden die geplanten Maßnahmen vor Ort besprochen. “Aufgrund seiner Lage zwischen dem Stadttheater und dem Kulturzentrum Trevi soll der Kapuzinergarten künftig für verschiedenste kulturelle Veranstaltungen genutzt werden”, unterstrich Bessone.
Die außerordentliche Instandhaltung durch das Land umfasst eine neue Öffnung der Außenmauern Richtung Kulturzentrum Trevi; die Details dazu werden im Rahmen der Ausarbeitung des Einreichprojekts geklärt. Zudem soll beim derzeitigen Hauptzugang ein neu zu errichtendes Kiosk mit Bar den Kapuzinergarten besser mit dem Verdiplatz und damit mit dem Stadttheater verbinden. Vor diesem Kiosk sind Vorrichtungen für eine flexibel nutzbare Bühne geplant. In der Ecke zwischen dem Verdiplatz und der Kapuzinergasse soll ein Spielplatz entstehen, für den Studierende der Fachrichtung Ökosoziales Design der Freien Universität Bozen Ideen liefern, ebenso wie für einige Einrichtungselemente des Parks. In einem weiteren Bereich wird ein Obstgarten angelegt. Eine Wiesenfläche soll schließlich für Kunstaustellungen oder andere Veranstaltungen frei bleiben. Die entsprechende Machbarkeitsstudie, auf die auch die folgende Planung aufbauen wird, wurde vom Architekturstudio w2architekten unter der Leitung von Architekt Kurt Wiedenhofer ausgearbeitet.
Zusammenarbeit trägt Früchte
Mit der Aufwertung des Kapuzinerparks hat sich im Rahmen von verschiedenen Treffen eine Arbeitsgruppe befasst, die vom Land Südtirol eingerichtet wurde und in der die Gemeinde Bozen, die Stiftung Stadttheater und weitere Interessensgruppen vertreten sind. Was die Führung des Kapuzinerparks betrifft, möchte die Gemeinde diese ausschreiben. Die Ausschreibung soll neben der Führung des Kiosks mit Bar auch die Parküberwachung und die Verwaltung des Kulturprogramms umfassen, an dem sich die nahegelegenen kulturellen Einrichtungen – Kulturzentrum Trevi, Claudia-Augusta-Bibliothek und Stadttheater – beteiligen sollen.
“Die heutige Genehmigung des Raumprogramms zeigt”, betonte Landesrat Bessone, “dass die mehrjährigen Vorarbeiten und die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Interessensvertretern Früchte tragen.” Nun soll innerhalb Jahresende das Einreichprojekt erstellt werden und im Anschluss daran die Ausschreibung des Ausführungsprojekts erfolgen, das innerhalb Dezember 2020 fertiggestellt werden soll. Bei gesicherter Finanzierung könnte dann im Jänner 2021 die Ausschreibung der Arbeiten und schließlich im Juli 2021 der Baubeginn erfolgen.
Der Bozner Kapuzinergarten ist zwischen Verdiplatz, Kapuzinergasse und Eisackstraße gelegen. Eigentümer des Parks ist die Kapuzinerprovinz Brixen. Die Landesverwaltung hat ein Überbaurecht bis zum Jahr 2039, das aufgrund eines Abkommens bis zum 13. Februar 2039 von der Gemeinde Bozen genutzt werden kann.