Von: luk
Bozen – Bereits zum 30 Mal fand am Heiligabend 2023 das traditionelle Benefiz-Weißwurstessen im Bozner Gastbetrieb „Wirtshaus Vögele“ statt. Den Gastgebern und für soziale Belange überaus aufgeschlossenen Familie Willy und Birgitt Alber ist es in den letzten Jahren immer wieder gelungen, unter dem Motto “Genieße die Weihnachtsstimmung und hilf mit deiner Spende” ihre Gäste für besondere Projekte im Lande zu sensibilisieren.
Kinderherz Präsident Ulrich Seitz zeigt sich sehr erfreut, dass die letzte Ausgabe dieses spezifischen Events dem von ihm geleiteten Verein zugutekommt. “Sage und schreibe 3.050 Euro kamen durch das engagierte Zutun vieler Anwesender zusammen. Die festliche Atmosphäre und die köstlichen Weißwürste funktionierten überaus gut. Das gesammelte Geld wird dringend benötigt um therapeutische Leistungen für Menschen mit einem angeborenen Herzfehler zu garantieren. Tatsache ist, dass betroffene Familien oft sehr tief in die Tasche greifen müssen, um zusätzliche Hilfestellungen zu stemmen, die nicht von der Öffentlichen Hand gewährleistet werden können. Solche Initiativen sind einfach Balsam für die Seele”, unterstreicht Ulrich Seitz, der daran erinnert, “dass von den rund 70 Neugeborenen pro Jahr, die in Südtirol mit einer besorgniserregenden Pathologie am Herzen auf die Welt kommen, ganze 40 Prozent im Laufe ihrer ersten Lebensjahre eine oder sogar mehrere Operationen über sich ergehen lassen müssen. Für die betroffenen Familien bedeutet dies eine emotionale Ausnahmesituation, verbunden mit Ängsten, vielen Zweifeln und noch mehr Fragen.”
Und weiter: “Oft kommen wahre Spießrutenläufe auf die zahlreichen Fälle in unserem Lande zu. Im administrativen Bereich wird es für die Familien immer öfters happig, und auch dort muss der genannte Verein mit seinen Ehrenamtlichen vermehrt eingreifen. Einiges liegt im Argen, wo wir unbedingt auch mit der neuen Landesregierung ins Gespräch kommen müssen. Fachärztliches Personal fehlt nicht nur hierzulande, sondern auch immer öfters in den hochspezialisierten Kliniken im In- und Ausland, auf die wir dringend in der Kooperation angewiesen sind, da nur ein bestimmter Teil der klinischen Leistungen in Südtirol erbracht wird. Es wäre aber sehr wohl möglich mit den bestehenden Ressourcen viel mehr zu erreichen, ist sich Seitz sicher. Durch die stärkere Einbindung vom Vereinen wie Kinderherz kann es gelingen, neue Kräfte zu finden, die Druck dort wegnehmen wo Engpässe bestehen. Über die gesetzlichen Möglichkeiten der so genannten „Coprogrammazione und coprogettazione“ (Mitwirkung und Mitgestaltung) wäre beispielsweise anzudenken, über die Schiene von neuen Vereinbarungen, für welche nun der Gesetzgeber die Türen geöffnet hat, die Öffentliche Hand und Körperschaften des Dritten Sektors ins Zusammenspiel zu bringen, mit dem Ziel, neue Anreize für die Rekrutierung von Fachleuten aus dem In- und Ausland zu gewährleisten. Ein weiteres Anliegen diesbezüglich ist ebenso endlich im Bereich der Forschung und wissenschaftlichen Arbeit weiterzukommen. Gerade mit unseren Partnern wie der Technischen Universität und dem Deutschen Herzzentrum in München, wäre es denkbar, klare Strategien für die Versorgung der Kinder im Alpenraum anzustreben, und zwar mit einem Fokus auf die Lebensqualität Chronisch Kranker, die sich nicht nur rein auf die medizinische Betreuung bezieht”, so Seitz.