Von: mk
Bozen – Der Südtiroler Bauernbund begrüßt das gestern verabschiedete Positionspapier der SVP in Sachen Wolf. „Mit der Forderung, die Südtiroler Berg- und Almgebiete als sensible Gebiete einzustufen, die wolfsfrei bleiben sollen, hat die SVP klar Position gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Wölfe und für den Schutz der traditionellen Alm- und Weidewirtschaft bezogen“, unterstreicht Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler. Er wünscht sich, dass auch andere Südtiroler Parteien dem Beispiel folgen und sich für wolfsfreie Gebiete in Südtirol aussprechen.
„Wichtig ist zudem, dass auch die gesamtstaatlichen Parteien in Rom die Sorgen um den Erhalt der Berglandwirtschaft ernst nehmen und für die Landbevölkerung tätig werden“, so der Landesobmann.
In dem Positionspapier, das die SVP-Leitung gestern verabschiedet hat, wird die rasche Zunahme der Wolfspopulation als nicht kompatibel mit dem Erhalt der Alm- und Berglandwirtschaft festgehalten. Dies auch, weil Herdenschutzmaßnahmen wegen der Geografie der Almen und der Nutzung der Berggebiete durch Einheimische und Touristen kaum möglich seien. Mit der Almbeweidung sei laut dem SVP-Positionspapier aber wiederum der Erhalt der Südtiroler Landschaft und der Artenvielfalt verbunden.
„Wir müssen daher unsere Berg- und Almgebiete als wolfsfrei Gebiete ausweisen können“, begrüßt Tiefenthaler die zentrale Forderung der SVP an Rom und Brüssel. „Wenn wir abwägen müssen, ob wir unsere Almen erhalten oder das Land flächendeckend vom Wolf besiedelt haben wollen, dann sind wir ganz klar für den Erhalt der Almen, weil sie für das Land und seine Bürger, die Landwirtschaft, die Tiergesundheit und nicht zuletzt für den Tourismus von unschätzbarem Wert sind.“
Der Bauernbund begrüßt, dass die SVP mit aller Kraft darauf hinarbeiten will, dass sämtliche Maßnahmen zur Umsetzung dem Land Südtirol übertragen werden. „Sollte der Beschlussantrag im Landtag zur Abstimmung kommen, werden wir sehen, wie die anderen Parteien zum Schutz der Berglandwirtschaft und der Almwirtschaft stehen“, sagt Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner.
Der Bauernbund weist zudem auf weitere Anliegen hin, die im Positionspapier nicht enthalten sind. „Eines davon ist die Transparenz“, so Rinner. „Das Amt für Jagd und Fischerei muss die Bevölkerung umfassend über die Standorte der Wölfe in Südtirol informieren. Zum anderen müssen die Ergebnisse von DNA-Analysen an den gerissenen Tieren veröffentlicht werden.“
Ebenso fordert der Bauernbund eine vollständige Finanzierung des Herdenschutzes. „Wichtige Maßnahmen wie Hirten und Schutzhunde werden derzeit überhaupt nicht unterstützt und auf den Kosten für Umzäunungen bleiben die Bauern zum Großteil selber sitzen, wie eine Berechnung der Ortsgruppe Villanders jüngst erhoben hat.“