Von: mk
Bozen – Im Oktober lag der Konsumklimaindex in Südtirol um 2,1 Punkte über dem Niveau der vorherigen Erhebung im Juli dieses Jahres. Verbessert haben sich vor allem die Aussichten der Südtiroler Familien in Bezug auf ihre künftigen Ausgaben für langlebige Güter. Die Erwartungen zur Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft sind stabil und im europäischen Vergleich überdurchschnittlich. Die Zunahme des Konsumklimas in Südtirol steht im Gegensatz zu dem in Italien, Deutschland und der EU beobachteten negativen Trend.
Konsumklima im Ländervergleich
Im Oktober hat sich das Konsumklima in Südtirol im Vergleich zur vorherigen Sommererhebung verbessert: Der entsprechende Indexwert ist auf -9,5 Punkten angestiegen, mit einer Zunahme von 2,1 Punkten gegenüber dem vergangenen Juli.
Dies ist hauptsächlich auf die höhere Ausgabebereitschaft der Südtiroler/innen für den Kauf von langlebigen Gütern wie Haushaltsgeräte und Möbel zurückzuführen. Genau dieser Indikator hatte sich in den vorherigen vier Quartalen negativ entwickelt. Die Erwartungen der Konsument/innen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft sowie ihre Einschätzungen zur finanziellen Lage der eigenen Familien sind hingegen nahezu unverändert geblieben. Letztere profitieren weiterhin von der günstigen Entwicklung des Arbeitsmarktes.
In der Europäischen Union hat der Konsumklimaindex wieder abgenommen und lag im Oktober bei -8,0 Punkten, was im Vergleich zum Juli einen deutlichen Rückgang bedeutet. Auch in Italien (-14,4 Punkte) und Deutschland (-4,7 Punkte) ist das Vertrauen zurückgegangen. Vor allem die Erwartungen der Konsument/innen zum Wirtschaftswachstum haben sich in Folge der Konjunkturabschwächung in beiden Ländern verschlechtert. In Österreich hingegen ist der Index auf -3,6 Punkten leicht angestiegen und liegt somit weiterhin über dem europäischen Durchschnitt.
Handelskammerpräsident Michl Ebner freut sich über die Verbesserung des Konsumklimas in Südtirol: „Es ist wichtig, dass Südtiroler Familien und Unternehmen sich gegenseitig stützen, um die Schwächephase der europäischen Wirtschaft zu überwinden. Eine robuste Nachfrage fördert die Investitionen und die Produktion und schafft somit Einkommen und Arbeitsplätze zum Wohle aller.“
Das WIFO erhebt das Konsumklima in Südtirol viermal im Jahr, im Jänner, April, Juli und Oktober. Durch eine standardisierte Methodik sind die Ergebnisse mit den italienischen und europäischen Daten vergleichbar.
Nach der Revision der Berechnungsmethode durch Eurostat im Jänner 2019 ergibt sich der Konsumklimaindex jetzt neu aus den Bewertungen der Konsumenten in Bezug auf folgende Aspekte:
– Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten;
– Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts in den letzten zwölf Monaten;
– Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts in den nächsten zwölf Monaten;
– Erwartete Ausgaben für den Kauf von langlebigen Gütern (Haushaltsgeräte, Elektronik, Möbel) in den nächsten zwölf Monaten.
Die Zeitreihe des Südtiroler Konsumklimas wurde neu berechnet und damit an die neue Eurostat-Methodik angepasst.