Von: mk
Bozen – Die Verbesserung der Konjunkturlage stärkt das Vertrauen der Südtiroler Haushalte. Im Juli ist der vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen berechnete Konsumklimaindex gegenüber der letzten Erhebung im April erneut gestiegen. Vor allem die Erwartungen an die künftige Entwicklung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes in Südtirol haben sich verbessert.
Die vom WIFO im Juli durchgeführte Umfrage unter den Südtiroler Konsumentinnen und Konsumenten zeigt, dass sich das Konsumklima weiter verbessert hat. Der entsprechende Index lag bei -0,7 und damit 1,9 Punkte höher als bei der vorherigen Umfrage im April. Der aktuelle Wert ist der höchste, der seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 2009 verzeichnet wurde.
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Der wachsende Optimismus der Haushalte ist hauptsächlich auf die Verbesserung des sozioökonomischen Umfelds infolge der vollständigen Wiederaufnahme der Tätigkeiten zurückzuführen. Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet, dass sich die wirtschaftliche Lage in Südtirol in den kommenden Monaten positiv entwickeln wird. Auch die Prognosen für die künftige Entwicklung der Arbeitslosigkeit verbessern sich deutlich. Die Auswirkungen der Krise sind jedoch noch nicht vollständig überwunden: Die Einschätzungen der Verbraucherinnen und Verbraucher bezüglich der eigenen finanziellen Lage bleiben vorerst stabil und die Erwartungen hinsichtlich der Ausgaben für langlebige Güter, wie z.B. Haushaltsgeräte und Möbel, haben sich sogar leicht verschlechtert.
Betrachtet man die berufliche Situation der Befragten, zeigt sich im Vergleich zum April eine deutliche Verbesserung des Konsumklimas unter den Selbständigen und den Arbeitslosen, insbesondere was die Erwartungen an eine positive Entwicklung der Wirtschaft in Südtirol betrifft.
Das Konsumklima ist in Südtirol derzeit besser als im europäischen Schnitt. Im Juli lag der Indexwert für die Europäische Union (EU27) bei -4,1 Punkten, obwohl in den letzten drei Monaten ein starker Anstieg um 6,4 Punkte verzeichnet wurde. In Italien erreichte der Index einen Wert von -1,7, was einem Anstieg von 8,8 Punkten im Vergleich zum April entspricht. Was Südtirols wichtigsten Handelspartner betrifft, so stieg der Index in Deutschland zwischen April und Juli um 8,2 Punkte und erreichte somit -1,3 Punkte. Die stärkste Verbesserung verzeichnete Österreich (+10,7 Punkte gegenüber April), wo der Index derzeit bei +0,2 liegt.
Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, freut sich über die deutliche Verbesserung des Konsumklimas, vor allem bei den Selbstständigen: „Die allmähliche Erholung der Wirtschaft gibt den Südtiroler Unternehmern und Unternehmerinnen wieder Zuversicht. Die Einführung des Grünen Passes wird diesen Optimismus noch verstärken, denn damit steigen die Chancen, dass die Wirtschaftstätigkeit auch dann fortgesetzt wird, wenn sich die Pandemiesituation wieder verschlechtern sollte.“
Das WIFO erhebt das Konsumklima in Südtirol viermal im Jahr, im Jänner, April, Juli und Oktober. Durch eine standardisierte Methodik sind die Ergebnisse mit den italienischen und europäischen Daten vergleichbar.
Der Konsumklimaindex ergibt sich aus den Bewertungen der Konsumentinnen und Konsumenten in Bezug auf folgende Aspekte:
– Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten;
– Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts in den letzten zwölf Monaten;
– Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts in den nächsten zwölf Monaten;
– Erwartete Ausgaben für den Kauf von langlebigen Gütern (Haushaltsgeräte, Elektronik, Möbel) in den nächsten zwölf Monaten.