Von: luk
Bozen – Land Südtirol und Alperia haben die erste Vereinbarung zur Nutzung der unentgeltlichen Energie unterzeichnet. Sie kommt den sieben Südtiroler Krankenhäusern zugute.
Bereits in wenigen Tagen ist es soweit: Mit kommendem Montag, 1. Juli, startet das neue Abkommen zwischen Alperia und dem Land Südtirol zur Bereitstellung kostenloser Energie.
Laut Artikel 13 des Autonomiestatuts sind die Inhaber großer Wasserableitungen nämlich dazu verpflichtet, dem Land für jedes Kilowatt konzessionierter mittlerer Nennleistung jährlich unentgeltlich Strom zu liefern. Wem diese Energie zugute kommen soll, war Gegenstand mehrerer Untersuchungen und Landesregierungsbeschlüsse. Im Dezember vergangenen Jahres genehmigte die Landesregierung dann den “Plan für die Bestimmung der unentgeltlichen elektrischen Energie 2024-2026” (LPA hat berichtet), der von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz ausgearbeitet wurde. Dieser sieht vor, dass die dem Land zustehende unentgeltliche elektrische Energie vom Land selbst genutzt bzw. an Betreiber öffentlicher Dienste verteilt wird. Die Umsetzung des Plans erfolgt stufenweise in den Jahren 2024 bis 2026.
Heute (25. Juni) erfolgte nun der erste konkrete Schritt in diese Richtung: In Anwesenheit der Landesräte für Energie Peter Brunner und für Gesundheit Hubert Messner wurden im Palais Widmann gleich zwei Abkommen unterzeichnet: das Abkommen zwischen dem Land Südtirol und dem Konzessionär Alperia für die Bereitstellung der unentgeltlichen Energie sowie – in einem weiteren Schritt – die Vereinbarung zwischen dem Land und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb, mit der die sieben Südtiroler Krankenhäuser (Bozen, Meran, Schlanders, Brixen, Sterzing, Bruneck, Innichen) in den Genuss dieser Energie kommen.
“Unser Ziel ist es, dass der kostenlose Strom, den das Land Südtirol erhält, wichtigen öffentlichen Diensten zur Verfügung gestellt wird. Damit können wir mit geringen Kosten in der öffentlichen Verwaltung einen größeren Nutzen für die Allgemeinheit schaffen”, erklärt der Landesrat für Energie Peter Brunner.
Für Alperia-Generaldirektor Luis Amort ist das neue Abkommen von großer Bedeutung: “Über ein ganzes Jahr betrachtet wird Alperia als Konzessionär direkt die Kosten für die Stromversorgung von rund 47 Gigawattstunden übernehmen, dem durchschnittlichen Jahresenergieverbrauch der sieben Südtiroler Krankenhäuser.” Dies führe zu jährlichen Einsparungen für den Sanitätsbetrieb, bei dem mit den Steuern nur fünf Prozent der Kosten verbleiben würden.
“Die Einsparungen durch den kostenlosen Strom ermöglichen es uns, Mittel gezielter einzusetzen und so die Effizienz und Qualität der Versorgung in unseren Krankenhäusern weiter zu verbessern”, unterstreicht der Landesrat für Gesundheit Hubert Messner. Es handle sich um einen Meilenstein, so der Generaldirektor des Sanitätsbetriebs Christian Kofler: “Dieses Abkommen ist ein Mehrwert für die Bevölkerung, letztlich profitiert davon indirekt jede Südtirolerin und jeder Südtiroler.”
Alperia ist der erste Konzessionär, der diesen neuen, direkten Abrechnungsmechanismus umsetzt. Die übrigen Konzessionäre entrichten wie bisher eine monetäre Vergütung an das Land.