Bei dem deutschen Autobauer läuft es schon länger nicht rund

Krise bei Porsche: Rund 1.900 Stellen sollen wegfallen

Donnerstag, 13. Februar 2025 | 15:13 Uhr

Von: APA/dpa-AFX

Porsche will bis 2029 rund 1.900 Stellen in der Region Stuttgart streichen. Betroffen sind das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und der Standort in Weissach. Das teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatten “Stuttgarter Zeitung” und “Stuttgarter Nachrichten” berichtet. Der Stellenabbau kann den Angaben nach nur sozialverträglich erfolgen.

Für die Mitarbeiter der Porsche AG gilt noch bis 2030 eine Beschäftigungssicherung. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis dahin ausgeschlossen – der Konzern muss also auf Freiwilligkeit setzen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mehr als 30.000 Menschen.

Zuvor schon befristete Verträge nicht verlängert

Die nun bekanntgewordenen Streichungen erfolgen zusätzlich zu den bereits beschlossenen Einsparungen bei befristet Beschäftigten. Bereits seit 2024 laufen deren Verträge in der Produktion schrittweise aus. Das Unternehmen kündigte im vergangenen Jahr an, keine Befristungen mehr zu verlängern.

Für den Sportwagenbauer sind es turbulente Zeiten: Anfang des Monats hatte Porsche überraschend mitgeteilt, dass das Unternehmen Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen loswerden will. Gründe für den Rauswurf der beiden Manager nannte Porsche nicht.

Aktienkurs hat stark nachgegeben

Das Verhältnis zwischen Meschke und Oliver Blume, der sowohl Porsche als auch den VW-Konzern führt, galt allerdings als angespannt. Dem Stellvertreter wurden Ambitionen auf den Chefposten nachgesagt. Außerdem hatte der Aktienkurs in der Vergangenheit stark nachgegeben. Zusätzlich kämpft das Unternehmen aktuell unter anderem mit schwachen Geschäften in China. Nachfolger für die beiden Manager stehen noch nicht fest.

Wenige Tage später verkündete das Unternehmen, entgegen der früheren Ziele werde wieder mehr auf Verbrenner gesetzt. 2025 rechnet Porsche mit Mehrbelastungen von bis zu 800 Mio. Euro – unter anderem, um neue Autos mit Verbrenner oder Plug-in-Hybridantrieb zu entwickeln. Der Autobauer hatte einst eine der ehrgeizigsten E-Auto-Strategien der Branche. Bis 2030 sollten mehr als 80 Prozent der Sport- und Geländewagen mit einem vollelektrischen Antrieb vom Band laufen.

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