Gewerkschaft warnt

Kritik an zunehmender Privatisierung im Sozialwesen

Dienstag, 04. Februar 2025 | 12:41 Uhr

Von: luk

Bozen – Die Fachgewerkschaft Öffentlicher Dienst im AGB/CGIL warnt vor einer wachsenden Auslagerung öffentlicher Sozialdienste an private Unternehmen. Besonders betroffen seien Seniorenwohnheime, Hauspflegedienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, erklärte Gewerkschaftsvertreter Markus Cappello.

Laut Cappello erhalten Sozialgenossenschaften diese Aufträge oft durch Niedrigpreisausschreibungen, was zu schlechteren Arbeitsbedingungen und geringeren Löhnen für das Personal führe. Gleichzeitig stelle sich die Frage, warum private Anbieter Personal finden, während öffentliche Einrichtungen den Fachkräftemangel als Hauptgrund für die Auslagerung nennen.

Die Gewerkschaft fordert langfristige Maßnahmen gegen den Personalmangel im Sozialwesen, darunter bessere Löhne, attraktivere Arbeitsbedingungen und eine Aufwertung der Berufe. Andernfalls drohe eine weitere Abwanderung von Fachkräften.

Ein weiteres Thema ist die Arbeitszeitregelung im Betrieb für Sozialdienste Bozen. Die Beschäftigten fordern eine Fünf-Tage-Woche statt der bisherigen Sechs-Tage-Woche – ein Anliegen, das bislang unbeachtet blieb. Besonders kritisch sieht die Gewerkschaft die geplante vollständige Auslagerung eines Bereichs des Seniorenwohnheims Villa Harmonie ab 2025. Diese Entwicklung könne nicht einfach hingenommen werden, betonte Cappello.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 2 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen