Von: mho
Bozen – Sie arbeiten nicht nur am Wochenende, sondern auch an Feiertagen wie dem Ostersonntag. Dieser gilt laut Gesetz nämlich als gewöhnlicher Geschäftstag. Vornehmlich die in der Bozner Museumsstraße und unter den Lauben angesiedelten Kleiderketten zwingen laut Antonella Costanzo von der Gewerkschaft Cgil ihre Mitarbeiter dazu, auf ein ruhiges Osterfest mit ihrer Familie zu verzichten. Costanzo war laut Medienberichten am Samstag in den betreffenden Geschäftsfilialen unterwegs, um mit den dortigen MitarbeiterInnen unter vier Augen zu sprechen. “Es handelt sich meist um junge Frauen, welche hauptsächlich von Mittel- und Süditalien stammen und für ihre Familie Geld verdienen müssen, um deren Rechnungen bezahlen zu können”, erklärt die Landessekretärin den Medien. Sie wären froh gewesen, wenn sie von ihren Arbeitgebern vor die Wahl gestellt worden wären, trauten sich aber nicht näher darauf einzugehen.
Während Geschäftsketten wie Zara und Mac auch zu Ostern nicht auf Gewinnmaximierung verzichten wollen, setzte der Lebensmittelkonzern Aspiag ein Gegenzeichen, als mehrere Supermärkte über die Feiertage geschlossen bleiben, sowohl in Meran als auch in Bozen. Sie hätten laut Costanzo die Freiwilligkeit der Mitarbeiter respektiert: arbeiten soll nur, wer sich eigens dafür bereit erklärt. Einen Seitenhieb erlaubt sich Costanzo an die lokale Politik: “Sie könnten zumindest den Versuch unternehmen, ein spezielles Gesetz für die Feiertage zu erlassen. Sowohl von Landeshauptmann Kompatscher als Handelsdelegierten, als auch von Mitte-Links-Parteien wie dem PD hätte ich mir mehr erwartet. Sie scheinen wohl nicht mehr für die Rechte der Arbeiter einzustehen”, beteuert die Gewerkschafterin.