Von: mk
Dietenheim – Am Freitag, 25. Oktober 2024 fand in der Fachschule Dietenheim die 2. Puschtra Viehwirtschaftstagung statt. Die Tagung stand unter dem Thema „Kuhsignale – erkennen, verstehen, handeln“ und wurde vom Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) in Zusammenarbeit mit der Fachschule Dietenheim organisiert.
Gertraud Aschbacher, die Direktorin der Fachschule Dietenheim, hieß alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Puschtra Viehwirtschaftstagung herzlich willkommen. Eine besondere Freude bereite die Tatsache, dass so viele junge und erfahrene Landwirte, Schüler und Junglandwirte zur zweiten Ausgabe dieser Tagung erschienen seien. Aschbacher begrüßte anschließend alle Ehrengäste, die Vertreter aus den landwirtschaftlichen Ämtern und Unternehmen. Ein besonderer Dank galt der Hauptreferentin Frau Prof. Dr. Dr. Eva Zeiler, welche den Hauptvortrag der Tagung halten wird, sowie die Referenten des BRING, Elias Tschurtschenthaler und Melanie Reger, und den Referenten Andreas Egger, der über seine Praxiserfahrungen berichtet. Sie bedankte sich im Anschluss an alle Mitorganisatoren und Mitarbeiter der Schule für die Unterstützung.
Auch Walter Hainz, SBB-Bezirksobmann-Stellvertreter Pustertal, begrüßte alle Teilnehmer und Ehrengäste zur bevorstehenden Tagung. Die Beteiligung so vieler junger Bäuerinnen und Bauern an der Tagung sei bemerkenswert. Es freut ihn auch Vertreter aus der Land- und Forstwirtschaft begrüßen zu dürfen. Im Anschluss wünschte er einen guten Verlauf der Veranstaltung.
Im Folgenden hieß auch Martin Feichter, Vorstandsmitglied des BRING, alle Anwesenden und Ehrengäste willkommen, es freute ihn auch die Vertreter der Abteilung Landwirtschaft, Herrn Kompatscher Andreas und Herrn Steger Paul unter den Anwesenden begrüßen zu dürfen, ebenso heißt er den Amtstierarzt Uwe Holzmann willkommen. Ein Dank galt der Fachschule Dietenheim für die gute Zusammenarbeit, allen voran der Direktorin Aschbacher und dem Fachlehrer Oberleiter Martin. Im Namen des BRING bedankte er sich für die Möglichkeit diese Tagung zusammen mit der Fachschule austragen zu können und in diesem Rahmen wertvolles Wissen vermitteln zu dürfen. Außerdem galt ein Dank der Abteilung Landwirtschaft für die wertvolle Unterstützung. Der Beratungsring Berglandwirtschaft – BRING ist eine Weiterbildungs- und Beratungsgenossenschaft und wurde 2013 gegründet. Auch im Pustertal ist der BRING mit 7 Beratern vertreten und unterstützt die Landwirte seit der Gründung in allen produktionstechnischen Belangen. Zudem bedankte er sich bei allen Fachreferenten für das Teilen ihres wertvollen Wissens und die Möglichkeit untereinander in Kontakt zu treten. Der Austausch untereinander ist eine wertvolle Grundlage und kann über Veranstaltungen wie diese gefördert werden.
Der Geschäftsführer des BRING und Moderator der Tagung, Christian Plitzner, betonte die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit mit den Fachschulen, dem Südtiroler Bauernbund und anderen Organen und Ämtern im Bereich der Landwirtschaft und bedankt sich nochmals für die Bereitschaft hierfür. Eines der wichtigsten Themen im Bereich Rinderhaltung stellt das Beobachten und Erkennen von verschiedenen Problemen dar, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können.
Informationen zu den Vorträgen
Prof. Dr. Dr. Eva Zeiler, Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf thematisierte als Hauptreferentin des Tages in Vortrag „Tiergesundheit und Haltung“ grundlegende Punkte der Rinderhaltung und ging im Besonderen auf die Signale der Tiere ein. Rinder lassen uns durch ihr Verhalten erkennen, wie artgerecht die Haltung ist und welche Stellschrauben der Haltung noch optimiert werden können, um Schwierigkeiten und Problematiken zu umgehen. Beispielsweise kann die Art des Liegens einen Hinweis auf das Platzangebot und das soziale Gefüge, also die Beziehungen der Kühe untereinander, geben. Auch der Stallaufbau und die Klimaführung im Stall können Rinder beeinflussen. Um den Tieren eine angenehme Umgebung zu bieten, gilt es Kuhsignale zu erkennen und die Haltungsbedingungen anzupassen. Durch einfache Maßnahmen kann schlussendlich auch die Tiergesundheit verbessert werden.
Aufbauend auf den ersten Vortrag gingen die Berater des BRING Elias Tschurtschenthaler und Melanie Reger nun genauer auf den Aspekt der Fütterung ein. Milchfieber, Ketose und Azidose sind nur einige der tiergesundheitlichen Probleme, welche durch eine unsachgemäße Fütterung verursacht werden. Zudem zählen viele Landwirte den Erhalt der Euteroder der Klauengesundheit, sowie Probleme mit der Fruchtbarkeit zu den großen Herausforderungen im Stall. Gerade diese Probleme werden häufig durch Stoffwechselstörungen verursache, die wiederum auf eine fehlerhafte Fütterung zurückzuführen sind, womit die eigentliche Ursache der Probleme zeitlich weit zurück liegt.
Im weiteren Verlauf erzählte Andreas Egger von seinen Erfahrungen aus der Praxis. Zusammen mit seinen Eltern und seiner Freundin führen sie den Huberhof in Rasen-Antholz. Neben der Bewirtschaftung des Hofes bilden außerdem die Ferienwohnungen und die Forstwirtschaft ein weiteres Standbein. Nach dem Umbau und der Erweiterung des Hofes bietet dieser Platz für 33 GVE. Aktuell werden 25 Milchkühe der Rasse Brownswiss und Holstein gehalten. Im Vordergrund stehen für Egger die Beobachtungen der Rinder. Die Milchleistungskontrollen, Brunst- und Trächtigkeitserkennung, sowie die Anpassungen der Fütterung an die Kondition der Kühe bilden die Grundlage und werden durch gezielte Beobachtung vervollständigt. Zu diesen zählen beispielsweise die Entwicklung vom Kalb bis zur Kuh oder die Beurteilung des Knochenaufbaues, um im weiteren Verlauf die Anpaarung zu planen – um nur einige wenige Aspekte zu nennen. Während der täglichen Arbeitsroutine lassen sich Auffälligkeiten und Probleme hierdurch vorbeugen, aufdecken und oftmals schon frühzeitig durch das bereits gesammelte Wissen und die Erfahrung beseitigen.
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