Internationaler Tag der sozialen Gerechtigkeit

KVW appelliert: “Für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft”

Mittwoch, 19. Februar 2025 | 15:34 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Der 20. Februar steht weltweit im Zeichen der sozialen Gerechtigkeit. Zum internationalen Aktionstag mahnt der Katholische Verband der Arbeitnehmer (KVW) zu einer gerechteren Verteilung von Lasten und Chancen. In einer Zeit, in der der gesellschaftliche Ton rauer wird und soziale Ungleichheiten wachsen, sieht der KVW dringenden Handlungsbedarf.

Ungleichheit und wirtschaftlicher Druck

Die wirtschaftliche Lage vieler Menschen spitzt sich zu – das zeigen auch die Erfahrungen des KVW mit seinen Beratungsstellen. Während einige mit finanziellen Engpässen kämpfen, profitieren andere vom derzeitigen System. Besonders Lohnunterschiede und geringe Renten machen vielen Menschen zu schaffen.

„Wenn Löhne und Gehälter nicht mit den steigenden Lebenshaltungskosten mithalten, dann bleibt vielen am Monatsende kaum noch etwas übrig“, kritisiert KVW-Landesvorsitzender Werner Steiner. Die Organisation fordert daher eine Anpassung der Löhne im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft. Wer von seinem Gehalt leben kann, sei weniger auf staatliche Unterstützung angewiesen, so die Argumentation des KVW.

Auch bei den Mindestrenten sieht der Verband dringenden Nachholbedarf. „Es wurde bereits mehrfach versprochen, sie anzuheben, doch diese Versprechen verlaufen immer wieder im Sand“, bemängelt Steiner. Diese Verzögerungen seien Gift für den sozialen Frieden, warnt der KVW.

Nachhaltigkeit als Schlüssel zur Gerechtigkeit

Ein weiteres Problem sieht der KVW in der globalen Ungleichheit. Während in westlichen Ländern ein hoher Lebensstandard herrscht, arbeiten Menschen in anderen Teilen der Welt oft unter prekären Bedingungen für niedrige Löhne. Der Verband fordert ein Umdenken im Konsumverhalten: Wer auf regionale Produkte setzt und etwa auf das Einkaufen an Sonntagen verzichtet, könne einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit leisten.

Politische Verantwortung und Wahlaufruf

Ein zentrales Anliegen des KVW ist die politische Teilhabe. Besonders besorgt zeigt sich der Verband über den europaweiten Zulauf rechter Parteien. „Meiner Meinung nach liegt das Erstarken der rechten Parteien darin, dass sie vorgeben, näher am Bürger zu sein und scheinbar einfache Lösungen für komplexe Probleme präsentieren“, sagt Steiner. In der Realität sei die Umsetzung dieser Versprechen jedoch oft nicht haltbar.

Mit Blick auf die anstehenden Gemeinderatswahlen in Südtirol appelliert der KVW an die Wähler, ihre Stimme gezielt einzusetzen. „Wir sollten diejenigen Kräfte stärken, die sich für Chancengleichheit, eine gerechtere Verteilung von Ressourcen sowie einen offenen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung einsetzen“, so Steiner abschließend.

Der Internationale Tag der sozialen Gerechtigkeit soll nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch konkrete Veränderungen anstoßen – sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Bezirk: Bozen

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