Von: luk
Laas – Im Zuge des Projektes “Etsch-Dialog” wurde in den Jahren von 2008 bis 2010 ein Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, um den Hochwasserschutz für Laas zu erhöhen. In den Jahren 2011 und 2012 folgte das Generalprojekt, das neben einer Reihe von Maßnahmen auch die Verbreiterung des Flussbettes der Etsch einen Kilometer westlich von Laas vorsieht.
Für das erste Baulos zur Aufweitung der Etsch zwischen der Eyrser Au und der Ortschaft Laas gab es 2014 grünes Licht. Dabei wurden die Umwelt-Ausgleichszahlungen der Alperia Greenpower GmbH für die Finanzierung herangezogen. Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West begann 2015 mit der Umsetzung des Bauloses. “Im Herbst mussten wir die Arbeiten einstellen, weil wir am orografisch linken Uferdamm der Etsch auf Bauschutt gestoßen sind”, berichtet Julius Staffler vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Landesagentur für Bevölkerungsschutz. Es handelte sich um eine alte, unkontrollierte Bauschuttdeponie, die zu Beginn der 1990er Jahre aufgelassen und mit Erdmaterial abgedeckt worden war.
Nun galt es die Deponie zu sanieren, um mit den Aufweitungsarbeiten fortschreiten zu können. Das Sanierungsprojekt wurde erarbeitet, durch die Umweltagentur auf seine Umweltverträglichkeit hin geprüft und schließlich umgesetzt. Nach Durchführung der Sanierungsarbeiten konnten die eigentlichen Arbeiten zur Aufweitung der Etsch im laufenden Jahr wieder aufgenommen werden. Im Zuge der Arbeiten haben Vorarbeiter Hansjörg Stricker und sein Bautrupp das Flussbett der Etsch auf einer Länge von etwa 100 Metern um rund zehn Meter verbreitert. Um die Bedingungen für Gewässerlebewesen zu verbessern, wurde das Flussbett mit Fischsteinen, Totholz und Buhnen versehen. Die Ufer wurden flacher gestaltet, was Erholungssuchenden den Zugang zum Wasser ermöglicht.
Bei Hochwasser wird nun im aufgeweiteten Abschnitt Geschiebe zurückgehalten, was sich günstig auf die Abflusskapazität in Laas auswirkt. Untersuchungen im Rahmen des Projektes “Etsch-Dialog” haben ergeben, dass es dort bei großen Hochwasserereignissen zu Ausuferungen kommen kann. „Mit dieser Maßnahme werden die Hochwassergefahr für Laas verringert und gleichzeitig die ökologische Gewässerqualität verbessert“, so Staffler.
Die Kosten für die Aufweitungsarbeiten und die Sanierung der alten Bauschuttdeponie belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Im Herbst oder spätestens im kommenden Frühjahr wird der betroffene Abschnitt mit heimischen Gehölzarten bepflanzt, womit das erste Baulos abgeschlossen ist. Weitere Baulose folgen, um die Etsch zwischen der Eyrser Au und Laas auf einer Länge von einem Kilometer auszuweiten.