Von: luk
Bozen – Seit Mai gibt es eine dauerhafte Maßnahmeninfrastruktur für Arbeitslose. Damit gemeint ist ein ganzjährig aktives Weiterbildungs- und Betreuungsangebot um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Anfang Mai wurde eine neue, dauerhafte Maßnahmeninfrastruktur (sprich ein System, mit dem ein Akteur Maßnahmen, wie Personal, Beauftrage, Räume, Kompetenzen, etc. anbieten kann) aktiviert: In Südtirol gibt es nun ein dauerhaft verfügbares Weiterbildungs- und Betreuungsangebot für Arbeitslose. Vorgemerkte Arbeitslose können ganzjährig und in allen Bezirken passgenaue Maßnahmen erhalten, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern.
“Gerade weil unser Arbeitsmarkt einen hohen Bedarf an Arbeitskräften hat, brauchen wir Instrumente, um Arbeitslose, die am Rande des Arbeitsmarktes stehen, wieder in diesen zu integrieren”, erläutert Francesca Malara, Direktorin des Amtes für Arbeitsvermittlung, die Zielsetzung. Das Angebot ist breit gefächert und umfasst unter anderem Kurzkurse zur Aktualisierung der Sprachkenntnisse und zur Vertiefung der digitalen Kompetenzen, aber auch längere einschlägige Weiterbildungen zur Erweiterung der beruflichen Kompetenzen oder zum Erlernen eines neuen Berufes.
Landesrätin Magdalena Amhof zeigt sich erfreut, dass dieser wichtige Meilenstein der aktiven Arbeitsmarktpolitik erreicht worden ist: “Ich fühle eine besondere Verantwortung, dass dieses Projekt unter meiner Ägide startet. Sowohl der Arbeitsmarktservice als auch mein Vorgänger im Amt, Philipp Achammer, haben dafür wichtige Weichen gestellt. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass das Fundament solide ist und die Qualität der Maßnahmen hoch bleibt.” Nur so könnten Arbeitslose und Betriebe profitieren – das sei schließlich das Ziel der aktiven Arbeitsmarktpolitik, führt die Arbeitslandesrätin aus.
Gerade der Aufbau eines für Südtirol so neuen Dienstleistungsangebots sei ein Marathon und kein Kurzstreckenlauf, weiß die Landesrätin. “Nur mit qualitativ hochwertigen arbeitsmarktpolitischen Dienstleistungen für Arbeitslose und Unternehmen kann unser Land punkten”, unterstreicht die Landesrätin und kündigt an, diesem Thema in der laufenden Legislaturperiode besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Die Arbeitsvermittlungszentren des Landes können Arbeitslose von nun an jederzeit an die beauftragten Bildungsträger verweisen, die vertiefende Beratungen und Bildungsmaßnahmen zur Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit durchführen. Direktorin Malara unterstreicht, dass damit ein lange vorbereitetes Vorhaben umgesetzt wird: “Natürlich hätten wir uns einen früheren Start gewünscht. Schließlich erfassen wir seit August 2022 sehr detailliert die Vermittlungshemmnisse der Arbeitslosen. Nun freue ich mich sehr, dass wir gemeinsam mit den beauftragten Weiterbildungsträgern zielgenaue Maßnahmen anbieten können. Und zwar Maßnahmen, die sowohl dem Bedarf der arbeitssuchenden Personen wie unserem Arbeitsmarkt mit seinen Besonderheiten entsprechen.”
Was ist neu?
Das öffentlich geförderte Weiterbildungsangebot ist in Südtirol bereits seit jeher vorhanden und gut ausgebaut. Die Bildungsinitiativen der Berufsschulen und die vom ESF geförderten und finanzierten Kurse zeugen sowohl von der Qualität als auch der Verbreitung. Allerdings haben diese Initiativen entweder andere Zielgruppen oder die Maßnahmen sind nicht kontinuierlich verfügbar. Die vom Pnrr im Rahmen des “GOL”-Programms (GOL steht für Garazia Occupabilità Lavoratori/Beschäftigungsgarantie) zur Verfügung gestellten Mittel werden nun verwendet, um Maßnahmen ausschließlich für Arbeitslose anzubieten. “Selbstverständlich kostenlos, laufend, in den beiden Landessprachen Deutsch und Italienisch und in allen Bezirken unseres Landes”, fasst Francesca Malara die Neuerungen zusammen, denn: “Uns stehen beträchtliche Mittel zur Verfügung, die wir mit dem verbindlichen Ziel einsetzen, mehrere hundert Arbeitslose pro Jahr mit gezielten, maßgeschneiderten und umfassenden Maßnahmen erfolgreich zu unterstützen.”