Von: mk
Bozen – Der Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige lehnt die Forderung nach einem Wertausgleich von 50 Prozent bei der Ausweisung von neuen Bauflächen und bei Änderungen der Nutzungskategorien für Baurechte, wie sie die Gewerkschaften einfordern, klar ab.
„Der Wertausgleich kann de facto verglichen werden mit einer Zusatzsteuer und würde unweigerlich zu einer Verteuerung von Bauen bzw. Wohnen führen“, zeigt sich Leo Tiefenthaler, Präsident vom Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige überzeugt. Die Wirtschaft spricht sich daher klar gegen diese vorgeschlagene Zwangsabgabe aus, die alle – Grundbesitzer, ebenso wie Besitzer einer Immobilie – betreffen würde.
Zudem gelte es in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen, dass die Grundstückskosten aktuell rund ein Drittel der Gesamtkosten betragen. Der Rest sind Baukosten, Planungskosten und verschiedene Steuern und Abgaben. Zusätzliche Abgaben sind investitionshemmend.
Die Bauherren würden sich bereits heute bei Baumaßnahmen an anfallenden Kosten für Infrastrukturen bzw. garantieren deren Realisierung beteiligen. Außerdem würden durch die Abgaben des Wertausgleichs Maßnahmen finanziert, die bereits heute über den Gemeindehaushalt finanziert werden wie z.B. geförderter Wohnbau, die Errichtung von ordentlicher und außerordentlicher Instandhaltung von primären und sekundären Erschließungsanlagen und Maßnahmen zur Pflege und zur Aufwertung der Umwelt und der Landschaft.
„Wir unterstützen die Forderung nach leistbarem Wohnen. Ein Wertausgleich erreicht unserer Ansicht nach aus diesen genannten Gründen allerdings das Gegenteil. Deswegen lehnt der Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige die Einführung des Wertausgleichs klar ab“, betont Tiefenthaler in Vertretung der im Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige angeschlossenen Wirtschaftsverbände.